© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/24-01/25 / 20.-27. Dezember 2024

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Zeit für harte Schnitte“, JF 50/24

Zeitenwende zur Geburt Christi

Es wird zu keiner grundlegend anderen Politik kommen, wenn Friedrich Merz mit der Union Wahlsieger wird. Doch vor rund 2000 Jahren wurde eine Zeitenwende eingeläutet, die in unserer Zeitrechnung nach Christus und immer auch mit Weihnachten zum Ausdruck kommt, aber konträr zur Zeitenwende nach Olaf und anderer politischer Weihnachtsmänner steht. Urchristen hatten im kriegerischen Römerreich den Mut, das heidnische Sonnwendfest um den 24. Dezember zum Geburtstag Jesu zu erklären, weil mit seinem Leben im Umgang mit Feind, Gewalt und Gerechtigkeit neues Licht und Friedensdenken in die Welt gekommen ist. Das kann auch in unserer Zeit möglich sein, wenn wir an Leute wie Gorbatschow oder Gandhi denken, die weitgehend waffenlos im urchristlichen Sinne auch wohlwollend auf Feinde zugingen und damit lebensfördernde Revolutionen in Gang setzten.

Simon Kirschner, Gaimersheim






Zu: „Sie fürchten die Aufklärung“ von Frank Hauke, JF 50/24

Ich wünsche mir Wiedergutmachung

Wenn ich Täter wäre, dann würde ich mich ebenfalls fürchten. Zu Recht. Was diese Clique gemacht hat, geht auf keine Kuhhaut. Wie in jeder Diktatur wollen sie ihre Verbrechen verstecken und verschweigen. Das Schlimme ist: Sie schämen sich noch nicht mal ob dessen. Um mal ein paar Beispiele aufzuzeigen sage ich, daß ich jede Menge Leute kenne, die unter Zwang, um der Entlassung zu entgehen, sich haben impfen lassen. Ich selbst habe mir gefakte Papiere besorgt, um nach 21.00 Uhr meine Tochter und meinen todkranken Freund zu besuchen. Auf der Straße und vor und in Läden wurde ich extremst beschimpft. Darauf, daß ich mich nie habe impfen lassen, bin ich tatsächlich ein wenig stolz. Jedoch ich wünsche für andere und mich Wiedergutmachung.

Manfred Hemmersbach, Köln




Weltweite Inszenierung

Sie fürchten die Aufklärung, weil die Wahrheit sie zur Verantwortung ziehen würde. Der Coronavirus wurde im Labor Wuhan geschaffen und anschließend freigesetzt. Darüber berichtete ausführlich Robert F. Kennedy Jr. Weltweit wurde dann eine Panik inszeniert, um die Menschen für die Impfung gefügig zu machen. Weltweit wurden die Menschen gezwungen, sich impfen zu lassen. In Wirklichkeit ist die Impfung gegen Corona eine Genmanipulation am menschlichen Körper. Sie zwingt den Körper, spezifische Spike-Proteine zu produzieren, die jedoch gegenüber den Modifikationen des Virus unwirksam sind. Die Spike-Proteine sind toxisch und führen zu zahlreichen Nebenwirkungen. Es ist auch kein Zufall, daß genau mit Start der Impfkampagne eine Übersterblichkeit beobachtet werden kann. Diese Toten klagen an.

Dr. Ulrich Röhr, Hamburg






Zu: „Die Armut wächst“ von Michael Paulwitz, JF 50/24

Schwabs Agenda 2030

Die Wohlstandsspirale des Otto Normalverbrauchers dreht sich rapide abwärts. Es fühlt sich an, als würde Klaus Schwabs Agenda 2030 real verwirklicht. Ein Schub könnte das Ganze noch beschleunigen. Das könnte ein Blackout sein, Bürgerkrieg, Krieg, neue und höhere Steuern, Megainflation, Zusammenbruch der Wirtschaft oder neue Klimagesetze. Die Realpolitik ist erschreckend bürgerfeindlich.           

Jens Reinhardt, Hörden/Harz






Zu: „Ziemlich dünn und dürftig“ von Jörg Kürschner, JF 50/24

Nicht gesichert glaubwürdig

Auch ohne Freund der AfD sein, ist rasch zu erkennen, daß dem „Gutachten“ der 17 Jura-Professoren jegliche Distanz und Unparteilichkeit fehlt. Der Inhalt der 18 Seiten Materialsammlung hat sogar fast etwas Lächerliches. Das soll also ausreichen, eine Partei zu verbieten, die von knapp 20 Prozent der Wähler gewünscht wird? Wenn dem tatsächlich so ist, können wir beruhigt sein. Vielleicht ist den Professoren in Erinnerung zu rufen, was eine freiheitliche demokratische Grundordnung auszeichnet. In dieser Staatsform bestimmt der mündige Wähler, welche Parteien in den Parlamenten sitzen. Ein Parteiverbot wäre die Entmündigung der Wähler und ein Mißtrauen gegen die Gesellschaft. Die 17 Jura-Professoren geben vor, Angst um die Demokratie zu haben. Ihr Gutachten läßt aber Angst vor der Demokratie erkennen. In einer freiheitlichen Demokratie wird die Frage der Regierung von den Bürgern entschieden und nicht vom Verfassungsschutz. Schließlich ist das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) nicht gesichert glaubwürdig.

Horst Hermannsen, Egling an der Paar






Zu: „Olaf ordnet Optimismus an“ von Peter Möller, JF 50/24

Paradebeispiel für Versager

Ob man nun den chronisch vergeßlichen Bundeskanzler Olaf Scholz oder die Schlaftablette des Cannabis-Ministers Karl Lauterbach nimmt: Beide sind ein Paradebeispiel für die Feststellung, daß man aus einem Pudding keine Funken schlagen kann!

Dr. Ullrich Westerhagen, Burgwedel






Zu: „Wenn Essen zum Luxus wird“ von Martina Meckelein, JF 50/24

Warum arbeitet diese Frau nicht?

Wollen Sie Ihre Leser veräppeln? Sie schildern fast schluchzend den Fall einer Bürgergeldbezieherin: 56 (!) Jahre alt, alleinlebend, nicht krank oder pflegebedürftig, auch nicht Pflegeperson, zwei Töchter sind längst aus dem Haus. Frage: Warum arbeitet diese Frau nicht? Warum gestattet man ihr, sich auf Kosten der Allgemeinheit schon mit Hund und Kaninchen zur Ruhe zu setzen? Das verstehe, wer will.

Jacqueline A. Henley, Stuttgart




Der Verbrecher ist der Staat

Mit Verlaub, die Verfasserin hat das Thema verfehlt: Die Inflation ist das größte Verbrechen, das ein Staat an seinen Bürgern begeht. Er lügt, betrügt und raubt. Er schädigt am stärksten den Mittelstand und die Armen. So weit, so gut, oder genauer „schlecht“! Aber der Beispielfall, Frau Susanne K., (56), Mutter von zwei Töchtern (38 und 32), gelernte Erzieherin, seit 2017 geschieden, offenbar nicht-arbeitend, klagt über 585,95 Euro Bürgergeld und Übernahme ihrer Miete von 565 Euro pro Monat, das sind bald 1.200 Euro, die den arbeitenden steuerzahlenden Bürgern zwangsweise abgeknöpft werden. Das ist wenig geeignet, mein soziales Herz höher schlagen zu lassen. Die Dame könnte arbeiten. Die Dame konnte arbeiten. Sie muß nicht auf fremder Tasche lagern.

Prof. Dr. Hans-Joachim Voges, Köln




Wirkung verfehlt, eher Gegenteil bewirkt

Sollte es die Absicht des Artikels sein, Mitleid mit der 56jährigen Erzieherin und Bürgergeldempfängerin Susanne K. zu erzeugen, so hat das bei mir seine Wirkung verfehlt. Im Gegenteil. Wenn der Lebensinhalt eines Menschen darin besteht, sich um zwei Hasen und einen Hund in der Wohnung zu kümmern und ansonsten die Discounter-Märkte nach Sonderangeboten abzuklappern, so ist das für mich allein schon ein Armutszeugnis. Vielleicht gibt es ja tatsächlich triftige Gründe für die gute Frau, nicht in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten (wobei gerade in diesem Berufsfeld händeringend nach Personal gesucht wird), aber auch dann sehe ich keine offensichtlichen Gründe, sich über die persönliche Situation zu beklagen. Fast 600 Euro Bürgergeld im Monat, dazu die Miete, Heizung und Krankenversicherung, die vom Job-Center (der arbeitenden Bevölkerung) bezahlt werden; da läßt es sich doch kommod leben. Ich halte von solchen Experimenten wie „Bürgergeld“ oder „bedingungsloses Grundeinkommen“ herzlich wenig, da sie die Menschen zu Unselbständigkeit und Abhängigkeit erziehen und der Förderung von Eigeninitiative entgegenstehen.

Dieter Eck, Heppenheim






Zu: „Das Geheimnis ist nun voll ausgeleuchtet“ von Maximilian Seidl, JF 50/24

Siebenfache Ausdifferenzierung

Ich kann die Bedenken des Autors hinsichtlich sehr willkürlicher, angeblich neuen Bedürfnissen der Gläubigen geschuldeter Neugestaltung von Kirchenräumen anhand des Beispiels der Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin teilen. Die Tradition der Bauweise unserer Kathedralen mit einer Aufteilung vom Vorraum, Innenraum, Altarbereich und Sanktuarium/Tabernakel liegt ein uraltes Wissen, eine archetypale Gestaltung zugrunde, die sich schon in den Heiligtümern Mesopotamiens und Ägyptens findet und im Tempel Salomo noch gemäß einer siebenfachen Stufung ausdifferenziert wurde. Dies findet sich bei genauerer Betrachtung auch in der traditionellen Ausgestaltung der christlichen Kirchen. Dabei entspricht diese siebenfache Anordnung einer menschlichen Wesensgestaltung, wie sie in der uralten Überlieferung der indischen Veden, im Lebensbaum der Ägypter und schließlich auch im Sefirot-Baum der Kabbala beschrieben ist. Sie bildet sich auch ab in den menschlichen Energiezentren, den Chakren. Das ist nicht „Esoterik“, sondern uraltes Erfahrungswissen der Menschheit, und es ist daher folgerichtig, daß es auch in christlichen Kirchenbauten zum Ausdruck kommt, die ihren Höhepunkt im Sanktuarium, im Allerheiligsten findet. Es handelt sich nicht um beliebige Versammlungsräume, sondern um Räume, die den Zugang zum Heiligen vermitteln, also um Sakralbauten mit der eindeutigen Anordnung einer Hierarchie von außen nach innen beziehungsweise von unten nach oben, vom Irdischen zum Himmlischen.

Dr. Marianne Katterfeldt, Schloß Holte-Stukenbrock






Zu: „Westwärts über Leichenberge“ von Paul Leonhard, JF 49/24

Wehrmacht, nicht Rote Armee

Ich bin ein Überlebender dieser Schlacht von Budapest. Auf dem Bild zu dem Artikel blicken Wehrmachtsoldaten im Dezember 1944 vom Gellértberg. Die Rote Armee hat den Gellértberg am 10. Februar 1945 erobert, und zu der Zeit war die sichtbare Miklós-Horthy-Brücke schon gesprengt worden. Die 102 Kampftage waren die richtige Hölle. Im Gegensatz zum Artikel waren nach der Eroberung der Stadt Raub, Mord und Vergewaltigung nicht Tage, sondern mehrere Wochen Alltag in der Metropole.

Dr. László Németh, Konstanz






Zu: „Unbezahlbare Luftschlösser“ von Rüdiger Stobbe & Jörg Fischer, JF 49/24

Nicht wettbewerbsfähig

Technische Innovationen setzen sich durch, wenn sie Prozesse einfacher, sicherer, bequemer und kostengünstiger machen. So muß auch Wasserstoff (H₂)als Energieträger kostengünstig sein, um langfristig erfolgreich zu sein. Auch hier sind andere Länder wesentlich weiter als Deutschland. Während blaues Ammoniak (mit CCS) in den letzten beiden Jahren weltweit rund 400 bis 600 Dollar pro Tonne (t) gekostet hat, hat unsere Regierung jüngst 259.000 t Ammoniak (NH3) für 811 Euro/t ab Ägypten, zur Lieferung 2027 bis 2033, gekauft. Heruntergebrochen auf den H₂-Anteil ergibt sich ein Preis von 4,60 Euro pro Kilogramm. Damit ist das Produkt aber weder in Europa noch zur H₂-Nutzung aufgespalten. Fertig beim Verbraucher in Deutschland dürfte der H₂ dann acht Euro kosten. Derweil kostet jetzt „Clean Hydrogen“ in den USA fünf Dollar. Das US-Energieministerium strebt mit seinem Programm Hydrogen Shot einen Preis von einem Dollar für ein Kilo H₂ in einer Dekade an. Australien hält zwei Dollar für machbar. Wohin werden sich Industrie und Gewerbe bewegen, wenn anderswo nicht nur der Strom, sondern auch der „grüne“ Wasserstoff nur einen Bruchteil gegenüber hier kosten?

Stefan Rother, Buxheim




Es ist ja noch viel schlimmer

Es ist viel schlimmer. Land auf, Land ab werden die technischen Möglichkeiten für fast alle „grünen“ Lebenslügen euphorisch dargestellt. Da wird als Kompensation für das „Ende Gelände“ des Rheinischen Braunkohlegebiets das „H₂-Revier“ hochgezogen. Um das Forschungszentrum Jülich herum wurde das Helmholtz-Cluster Wasserstoff installiert, zum „Wohle seiner Bewohner“. „Erfolge“ seien „jetzt schon erleb- und erfahrbar“. Gerade wurde eine 41seitige Broschüre an alle Haushalte der Region verteilt, in der die „grünen Wege“ der ausgebauten Forschungsinstitute mit deren Zukunftschancen für die Region dargestellt werden. Von Risiken und Nebenwirkungen ist natürlich nicht die Rede. Es sei daran erinnert, daß in Jülich seit den sechziger Jahren das „Leuchtturmprojekt“ Hochtemperaturreaktor (HTR) entwickelt wurde, das dann 1988 als Bauruine in Kalkar seinen Abschluß fand: Es versenkte Milliarden an Steuergeldern.

Wirtschaftlich ist die Wasserstofftechnik fragwürdig, die Effizienz nicht erkennbar. Das „grüne“ Image verblaßt, wenn die gesamte H₂-Prozeßkette betrachtet wird. Die Einbeziehung des Ausgangsstoffs Wasser (H₂O) bleibt außen vor. Dabei wird auf die zunehmende Wasserknappheit für Natur und Menschheit verwiesen. Das H₂-Projekt mit Namibia belegt die Inkompetenz der politischen Befürworter. Nicht nur, daß der Import zu uns einen langen Weg mit aufwendigem Hin- und Herwechseln von H₂-haltigen transportablen Medien erfordert; Namibia zeichnet sich zudem durch Wüstenregionen aus. Da kommt dann die Idee, das H₂O aus dem naheliegenden Meer zu nehmen. Es fehlen dann „nur“ noch Elektrolyseure, die Salzwasser vertragen. Das beweist zusätzlich: unbezahlbare Luftschlösser!

Dipl.-Ing. Lutz Vogt, Herzogenrath