© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/24-01/25 / 20.-27. Dezember 2024

CD-Kritik: Helloween – Live at Budokan
Gitarrengewitter
Thorsten Thaler

Zu einem vierzigjährigen Bandjubiläum darf die Bescherung schon mal üppiger ausfallen. Das dachten sich wohl auch die Jungs der deutschen Power-Metal-Formation Helloween und haben uns deswegen mit „Live at Budokan“ beglückt, wahlweise als Doppel-CD, Triple-LP, DVD oder Blu-ray. Aufgenommen wurde das Konzert am 16. September 2023 im Nippon Budōkan, einer Kampfsporthalle in Tokio. Laut der Zeitschrift Metal Hammer sei es dort die erste Live-Aufzeichnung einer deutschen Band überhaupt gewesen. Dabei kamen nach Angaben der Plattenfirma 29 Kameras zum Einsatz, denen „keine Nuance und kein Detail verborgen blieb“, jeder Moment des über zweistündigen Auftritts sei „in atemberaubenden Details“ festgehalten worden. Und in der Tat, man schaue nur das Lichtermeer im Publikum bei der Ballade „Forever and One (Neverland)“. Gänsehaut-Alarm. Das Konzert war der krönende Abschluß ihrer „United Forces 2022/2023“-Welttour. Auf der Setlist standen neben neueren Titeln wie „Orbit“ und „Skyfall“ selbstverständlich auch ihre Klassiker, darunter „Future World“, „Eagle Fly Free“, „Dr. Stein“ und „Keeper of the Seven Keys“.

Ein Glücksfall ist nach wie vor die seit der 2017/18er „Pumpkins United“-Tour große Besetzung der Band mit den drei Gitarristen Michael Weikath, Kai Hansen und Sascha Gerstner, dazu am Mikro das Doppelgespann Andi Deris und der zurückgekehrte Michael Kiske. Live ist diese Truppe kaum zu toppen. Da kann es an den stillen Tagen, wenn die Großeltern gegangen sind, auch gern lauter zugehen.

HelloweenLive at Budokan, Reigning Phoenix, 2024, www.helloween.or