© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/24-01/25 / 20.-27. Dezember 2024

Zitate

„Würde es der Union ernst sein mit den Zielen, die sie in der Migrations-, in der Steuer- und in der Wirtschaftspolitik formuliert, stellt sich die einfache Frage, warum sie nicht seit dem Tag des Zerbrechens der Ampelkoalition, dieses Ziel durchsetzt, indem sie einen Antrag nach dem anderen in den Bundestag einbringt und es der Demokratie überläßt, wer zustimmt und wer nicht, anstatt die demokratische Arbeit zu verweigern? Doch Friedrich Merz fürchtet ‘Zufallsmehrheiten’, die aber in einer Demokratie gang und gäbe sind. Das Parlament, das vollständig ohne ‘Zufallsmehrheiten’ auskam, war die Volkskammer der DDR bis 1990. Da überließen die Führer der Blockparteien nichts dem Zufall – und in diesen neuen Block aus SPD und Grünen drängt es die Union von Friedrich Merz.“

Klaus-Rüdiger Mai, Schriftsteller, auf dem Blog „Tichyseinblick.de“ am 15. Dezember




„Viele deutsche Medien haben einen starken Fokus auf Umverteilung und im Zuge der Klimapolitik eine starke Affinität zu Regulierung und staatlicher Kontrolle. Diese Medien sind irritiert, wenn jemand radikal Staatsausgaben kürzen und deregulieren will. Skeptisch sind oft auch Menschen, die hierzulande durch unseren großzügigen Staat gut abgesichert sind.“

Gunther Schnabl, Direktor der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute, „Berliner Zeitung“ am 14. Dezember 




„Bei Spaziergängen durch die Tristesse deutscher Innenstädte fällt eine neue Monotonie ins Auge. Döner-Imbiß und Shisha-Bar, Barber-Shop und Handy-Laden dominieren die Fußgängerzonen der Republik. Das ist genauso phantasie- und trostlos wie die aus Kindheitstagen vertraute Kombination aus Deichmann, Neckermann und Tengelmann. Überall das gleiche, nur eben anders.“

Dominik Pietzcker, Professor für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences in Hamburg, Cicero am 13. Dezember




„Angesichts des Preises, den ein Widerspruch gegen die Rüsten!Rüsten!Rüsten!-Strategie hat – lächerlich machen, diffamieren, canceln, existentiell bedrohen –, wagen immer weniger Menschen, öffentlich zu widersprechen. Unter den Journalisten können es nur noch die, die weder zu den mächtigen Konzernen noch zum ‘Staatsfunk’ gehören. Das fällt auf.“

Alice Schwarzer, Feministin und Autorin, „Emma“-Magazin am 7. Dezember




„Die Nachfrage nach Mietwohnungen hat sich bundesweit innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Das liegt daran, daß die Bevölkerung in Deutschland weiter wächst. Aus meiner Sicht liegt darin eine enorme gesellschaftliche Sprengkraft. Es sind nicht mehr nur wirtschaftlich Schwächere, die Probleme haben, Wohnraum zu finden. Auch viele junge Familien stoßen zunehmend an ihre Grenzen – und selbst gut bezahlte Fachkräfte suchen lange. Die neue Bundesregierung muß das Thema bezahlbarer Wohnraum zur Priorität machen und darf sich nicht zu viel Zeit lassen. Der Wohnungsmarkt ist wie ein Tanker, es braucht Zeit, bis Kurswechsel sichtbar werden.“

Gesa Crockford, Geschäftführerin von Immoscout24, „Handelsblatt“ am 16. Dezember, 




„Die Angst vor Minderheitsregierungen ist bei den Parteien deshalb so groß, weil es die unbequemste, härteste und mühevollste Form des Regierens ist, weil sich die Regierung für jedes neue Gesetz neue Mehrheiten suchen muß.“

Jens Blankenagel, Journalist, „Berliner Zeitung“ am 16. Dezember