Das Fazit der Studie im FachorganAnthrozoös ist erschreckend: „Die Ergebnisse zeigen eine tief verwurzelte diskriminierende Voreingenommenheit in der schulischen Bildung.“ Gemeint sind deutsche Biologie-Schulbücher, die Forscher an der Universität Osnabrück nun planmäßig analysiert haben. Dabei wurde eine „systematische Diskriminierung“ von Nutztieren festgestellt, die primär als Ressourcen für Nahrung dargestellt würden. „Unsere Analyse ergab, daß Haustiere signifikant häufiger als intelligent und fühlend dargestellt werden, während solche Zuschreibungen bei Nutztieren praktisch fehlen“, erklärte Studienleiterin Elena Folsche vom Fachbereich Biologie/Chemie Mitte Dezember. Die Beschreibung von Haustieren als wertvolle Familienmitglieder oder Helfer spiegele nicht nur gesellschaftliche Normen wider, „sondern prägt sie auch aktiv mit“, so Folsche. „Schulbücher sind entscheidend dafür, wie junge Menschen ethische und moralische Fragen verstehen und bewerten.“ Deshalb kommen die Biologen zu dem Schluß, daß die Lehrbücher „eine Überarbeitung der Bildungsinhalte“ erhalten müßten, um „auch die Gesellschaft insgesamt zu einem nachhaltigeren Umgang mit Tieren zu bewegen“.