Kollege Sven Versteegen ist am Boden zerstört. Sein Handy loggte sich vor ein paar Tagen in Rumänien ein, genauer gesagt am Strand – ohne ihn, versteht sich. Und das kam so: „Kinder!“, ploppt am 13. Oktober um 6.43 Uhr eine Meldung in der internen Redaktionsgruppe auf. „Mir wurde heute mein iPhone in der S-Bahn geklaut. Eine Anzeige bei der Hamburger Polizei habe ich bereits gestellt. Bitte nur meine dienstliche Handynummer kontaktieren.“
„Herrjeh, diese Youngsters“, denkt die geborene Hanseatin. „Da tüddeln die Volos mal aus der Provinz in die Metropole und schon sind sie um ein iPhone ärmer.“ Schreiben tut man so etwas natürlich nie und nimmer.
Nach Wochen der Totenstille ist jetzt klar, wo der teure Fernsprecher abgeblieben ist. Nach seiner energetischen Wiederbelebung privatisiert er zur Zeit am Schwarzen Meer. Zwar wirbt Apple damit, daß abgängige Produkte seines Hauses für unbefugte Dritte keinen Nutzwert mehr haben, weil Langfinger aufgrund der technischen Raffinesse mit den Dingern nicht mehr telefonieren können. Bis in die Hamburger S-Bahn und ins südliche Europa scheint sich dieses Gadget noch nicht herumgesprochen zu haben. Rücksprache mit der deutschen Polizei. „Die machte mir wenig Hoffnung“, so der Kollege. So bleibt Versteegen nur der Glaube an die menschliche Dummheit. Nämlich, daß irgendein Döskopp mit dem emsig seinen Standort sendenden Ding wieder nach Deutschland einreist. Vielleicht gibt es bald ein Lebenszeichen aus der Hamburger S-Bahn.