Die 2016 unter Angela Merkel eingeführte und von der Ampel 2023 endlich abgeschaffte Kaufprämie für E-Autos kostete die Steuerzahler zehn Milliarden Euro. Profitiert von dieser Umverteilung von unten nach oben haben solvente Neuwagenkäufer und die E-Autobranche im In- und Ausland – gestört hat das weder Gewerkschaftler noch linke Politiker, denn der „Umweltbonus“ diente angeblich der CO₂-Einsparung. Als jetzt durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Magdeburg bekannt wurde, daß die landeseigene Investitionsbank Sachsen-Anhalt 2020 einem Unternehmer gut 50.000 Euro für den Kauf eines 150.000 teuren Porsche Taycan 4S spendiert hat, erwachte plötzlich der Sozialneid: Von „Skrupellosigkeit“ sprach Linken-Fraktionschefin Eva von Angern. CDU, SPD und Grüne waren kleinlaut, stammt doch das damalige Förderprogramm für Energieeffizienz aus ihrer gemeinsamen fünfjährigen Regierungszeit.
42 Millionen Euro für die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft im klammen Sachsen-Anhalt.
Dabei hatte der Firmeninhaber fast alles richtig gemacht: Er verkaufte seinen Porsche mit Verbrennungsmotor, schaffte sich ein E-Auto „Made in Germany“ statt eines klapprigen Tesla S aus dem bösen Trump-Land an und verlieh so der „klimaneutralen Transformation der Wirtschaft im Land weiteren Schwung“. Nur den vierstelligen Zuschuß für Extras wie eine vernünftige Audioanlage gönnten ihm die Verwaltungsrichter nicht – das sei „individueller Luxusaufwand“. Dabei ist Unterhaltung essentiell, wenn der S4 oft schon nach 250 Kilometern zügiger Autobahnfahrt mit fast leerem 800-Volt-Akku an die Ladesäule muß. Auf den besseren Taycan Turbo GT zu hoffen ist allerdings vergeblich: Die E-Auto-Subventionierung durch Landesgelder wurde schon im Sommer 2021 gestoppt. Das Förderprogramm „Sachsen-Anhalt Energie“ wurde jedoch von der Deutschland-Koalition wiederbelebt: Mit 42 Millionen Euro werden Firmen „bei der energieeffizienten Erneuerung von Gebäuden, dem Austausch ineffizienter technischer Anlagen sowie der Installation erneuerbarer Energiequellen“ subventioniert. Gleichzeitig stehen 22 marode Brücken in Sachsen-Anhalt „unter verschärfter Beobachtung“. Dafür ist natürlich kein Geld da.