© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/24 / 13. Dezember 2024

Meldungen

Wirtschaftswachstum durch Feiertagsverzicht?

BERLIN. Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) hat den Sparhaushalt 2025 des schwarz-roten Senats, der auch öffentliche Aufträge reduziert, kritisiert. „Die Hauptstadt braucht mehr Wirtschaftswachstum, dann erledigt sich das Einnahmeproblem fast von selbst“, erklärte UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp im Tagesspiegel. Obwohl Bayern 13 und Berlin nur zehn Feiertage hat, könnte die Landespolitik einen Feiertag – etwa den 2019 eingeführten Frauentag – streichen oder auf einen Sonntag verlegen: „Auf einen Schlag würde dies 230 Millionen Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung bedeuten – mit zusätzlichen Steuereinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe“, behauptete der Verbandsfunktionär. Zudem wolle der Senat nur vier einkaufsoffene Sonntage erlauben – möglich wären acht. Auch der Denkmalschutz müsse beschnitten werden: Viele Firmen könnten dann bei Aus- oder Umbauten „freier entscheiden“, Bestandsinvestitionen wären „einfacher und billiger“, so Schirp. (fis)

 www.uvb-online.de




„Versorgungssicherheit ist ein hohes Gut“

ESSEN. Der Energiekonzern RWE hat erneut vor dem Strommangel in Dunkelflauten gewarnt. „Das Energiesystem sollte nicht auf Kante genäht sein, weil Versorgungssicherheit ein hohes Gut ist“, erklärte RWE-Chef Markus Krebber im Handelsblatt. Polen, Belgien und Großbritannien hätten „Kapazitätsmärkte“ aufgebaut, in denen Stromversorger auch dann bezahlt würden, wenn sie Kraftwerke betreiben, die nur im Notfall einspringen. „Wir haben diesen Investitionsrahmen nicht, und deswegen investiert keiner in zusätzliche gesicherte Leistung“. Das geplante Kraftwerkssicherungsgesetz der Ampel sehe hingegen vor, daß Erdgaskraftwerke nach einer bestimmten Zeit nur noch mit Wasserstoff laufen dürfen: „Das macht es unnötig teuer und ist schädlich für die Versorgungssicherheit.“ (fis)

 www.rwe.com/investor-relations



Zahl der Woche

23,6 Milliarden Kilowattstunden (kWh) betrugen die deutschen Strom­importe im dritten Quartal 2024. Das waren 2,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Strom­exporte stiegen von 9,9 auf 11,8 Milliarden kWh. Damit wurde doppelt soviel Strom aus dem Ausland importiert wie dorthin exportiert. Im 1. Halbjahr 2023, als noch die AKW Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 am Netz waren, lag die Strom­exportmenge mit 32,6 Milliarden kWh noch über den Import­en von 30,6 Milliarden kWh.

Quelle: Statistisches Bundesamt