Schlachtort der Muslime gegen die Perser geortet
CAMBRIDGE. Die Schlacht von al-Qadisiya bildete neben der Schlacht am Jarmuk, in der die Muslime am 20. August 636 über das Byzantinische Reich siegten, einen der Meilensteine im Zuge der militärischen Expansion des Islam. In dem Treffen, das vermutlich am 6. Januar 638 stattfand, schlug die Reiterarmee des zweiten Kalifen Abu Hafs Umar ibn al-Chattab unter dem Befehl von Mohammeds langjährigem Weggefährten Sa’d ibn Abi Waqqas die Truppen des sassanidischen Reichsfeldherrn Rostam Farrochzad. Der Sieg der Muslime über die Perser ermöglichte die Besetzung Mesopotamiens durch die Araber. Rostam Farrochzād wurde von den Arabern gefangengenommen und geköpft, ebenso wie die Überlebenden der 40.000 persischen Kämpfer. Der genaue Ort dieses Gemetzels, welches den Weg für die arabische Unterwerfung des Perserreiches ebnete, war bislang unbekannt. Wie William Deadman vom Department of Archaeology der britischen Durham University und dessen Kollegen im Fachblatt Antiquity berichten, gelang es ihnen nun aber bei der Auswertung von freigegebenen Fotos des US-amerikanischen Spionagesatelliten Keyhole-9 Hexagon aus den 1970er Jahren, das Schlachtfeld zu finden (Online-Ausgabe vom 12. November 2024). Dieses lag etwa 100 Kilometer südlich der heutigen Stadt Bagdad im Bereich der sassanidischen Grenzfestung al-Udhayb, welche zehn Meter dicke Mauern besaß und von einem kilometerlangen Schutzwall umgeben war. (ts)
www.cambridge.org/core/journals/antiquity
Erste Sätze
Wenn man die Bedeutung von Rußlands Rolle im Ersten Weltkrieg 1914–1917 für die folgenden Ereignisse der Weltgeschichte betrachtet – vom Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und den sich anschließenden Ereignissen im Nahen Osten bis hin zum Aufstieg des Kommunismus –, ist es eigenartig, wie wenig man heute noch darüber weiß, welche Überlegungen und Absichten die Politiker in St. Petersburg während des Konfliktes hegten.
Sean McMeekin: Rußlands Weg in den Krieg, Cambridge 2011
Aufgelesen
„Das Drehbuch der medialen Treibjagd besitzt keinen Anspruch auf Originalität.“
„Pioneer“-Gründer Gabor Steingart
in seinem „Morning Briefing“
Historisches Kalenderblatt
7. Dezember 1724: Nach Tumulten gegen das örtliche Jesuitenkloster von Thorn an der Weichsel durch die deutsche, protestantische Bürgerschaft, werden nach einem polnischen Blutgericht zehn Bürger enthauptet. Die religiös motivierte Gewalttat löst europaweit Proteste aus.