„Die deutsche Wirtschaft verharrt weiter im Tief“
BERLIN. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist im November um zwei auf 83,7 von 100 Punkten gesunken. „Die deutsche Wirtschaft verharrt im Tief“, erklärte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlík. Zwar hätten die Auftragseingänge in der Industrie zugelegt, insgesamt bleibe die Nachfrage jedoch gering und Neubestellungen seien von Großaufträgen bestimmt. „Für die deutsche Industrie sind die aktuell immer weiter zunehmenden Unsicherheiten Gift“, warnt DIW-Ökonomin Laura Pagenhardt. „Sie bremsen die Investitionsbereitschaft mehr und mehr aus.“ Lasse man die Corona-Zeit außen vor, sei die Kapazitätsauslastung auf den niedrigsten Wert seit der Weltfinanzkrise 2009 gefallen. Das Preisniveau für Alltagsprodukte habe sich dauerhaft erhöht. Zwar sei die Arbeitslosigkeit mit 2,8 Millionen noch niedrig, der Beschäftigungsaufbau sei aber fast vollständig zum Erliegen gekommen. Vor allem in der Industrie würden vermehrt Stellen abgebaut. (fis)
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Lieber schließen als in die Privatinsolvenz rutschen
DRESDEN. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat ein „stilles Sterben“ von Handwerksbetrieben beklagt. Vor allem ältere Inhaber seien angesichts der Wirtschaftsentwicklung „in Sorge und schließen lieber, bevor sie möglicherweise in die Privatinsolvenz rutschen. Unsere Statistiken sagen, daß in diesem Jahr wegen der aktuellen konjunkturellen Lage um die 80.000 Arbeitsplätze im Handwerk verlorengehen“, erklärte ZDH-Präsident Jörg Dittrich in der Berliner Morgenpost. Die eine Million Handwerksbetriebe seien zwar unterschiedlich betroffen, aber generell seien die Auftragsreichweiten gesunken, auch im Bereich Sanitär, Heizung und Klima: Der politisch forcierte Wärmepumpeneinbau bewege sich „wieder auf einem Niveau wie vor dem Gebäudeenergiegesetz – und das trotz der umfangreichen Förderung“. (fis)
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Zahl der Woche
Der Bau von 15.300 Wohnungen
wurde im September in Deutschland genehmigt – das waren 23,1 Prozent bzw. 4.600 Baugenehmigungen weniger als im September 2023. Im Zeitraum von Januar bis September 2024 wurden nur noch 157.200 Wohnungen genehmigt. Das waren 19,7 Prozent bzw. 38.500 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Ampel hatte in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, für den Bau von jährlich 400.000 neuen Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen, zu sorgen.
Quelle: Statistisches Bundesamt