© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/24 / 29. November 2024

Meldungen

RWE-Chef: Strommangel zu Jahresbeginn möglich

ESSEN. Der Energiekonzern RWE schließt einen Strommangel zu Jahresbeginn nicht mehr aus. Es habe bereits einen „Warnschuß“ gegeben: „In den Abendstunden des 6. November stieg der Strompreis extrem schnell und extrem stark an – auf mehr als 800 Euro pro Megawattstunde“, schrieb Vorstandschef Markus Krebber in einem LinkedIn-Beitrag. Dunkelflauten seien „etwas ganz Normales“, die Leistungsnachfrage habe dennoch 66 Gigawatt betragen: „Sie wurde gedeckt durch heimische Produktion (rund 53 GW) und durch Importe (rund 13 GW). Dabei war fast die komplette inländische Versorgung verfügbar (nur rund vier GW nicht, was allerdings nicht unüblich ist). Bei der Importleistung waren nur rund drei GW Interconnector-Kapazität nicht verfügbar“, erläuterte der Ex-Commerzbank-Manager. An einem Wintertag mit höherer Spitzenlast wäre die Situation eskaliert: „Die höchste Stromnachfrage des Jahres gab es am 15. Januar, sie lag bei mehr als 75 GW“, warnte Krebber. Man sehe nun, „was passiert, wenn man Leistung abschaltet und den Erneuerbaren kein Backup zur Seite stellt“. Im April 2023 sind das AKW Emsland (1,4 GW) von RWE, Isar 2 (Eon/1,5 GW) und Neckarwestheim 2 (EnBW/1,4 GW) abgeschaltet worden. Ende März 2024 gingen 15 Kohlekraftwerke vom Netz, darunter 2,1 GW von RWE. Das von der Ampel geplante Kraftwerkssicherheitsgesetz sah den Neubau von 12,5 GW Gaskraftwerkskapazität vor. (fis)

 www.rwe.com/der-konzern



Ersatz von Diesel- durch E-Busse ist viel zu teuer

WISMAR. Die Nahbus Nordwestmecklenburg GmbH steigt nicht von Diesel- auf E-Busse um. Das beschloß der von AfD, CDU, FDP und Wählergruppen dominierte Kreistag vorige Woche. Damit wird auf 3,6 Millionen Euro Fördergeld für zehn neue Batteriebusse und die Ladeinfrastruktur verzichtet, aber E-Busse hätten in den kommenden 15 Jahren 160 Millionen Euro gekostet, Dieselbusse nur 70 Millionen. Derzeit sind 98 Diesel- und 28 Erdgasbusse im Einsatz. Die neuen Dieselbusse sollen künftig mit synthetischem Diesel (HVO100) betankt werden. Auch der schwarz-rote Senat von Berlin zog der subventionierten E-Mobilität den Stecker: Der geplante Zuschuß von knapp 96 Millionen Euro für den Kauf von E-Bussen „zur Stärkung der schadstoffarmen und klimaschützenden Mobilität“ wurde im Sparhaushalt ersatzlos gestrichen. (fis)

 www.nordwestmecklenburg.de




Rumänien: Energiestrategie setzt auf Gas und Kernkraft

BUKAREST. Die sozialliberale Regierung von Rumänien hat vorige Woche ihre „Nationale Energiestrategie 2025–2035“ beschlossen. Diese solle die Ziele des Energie- und Klimawendeplans (PNIESC) einhalten, den die EU-Kommission verlangt hatte. Aber gleichzeitig werde „eine Zukunft aufgebaut, in der kein Rumäne unter Energiearmut leidet und kein Unternehmen wegen hoher Energiekosten seine Pforten schließen muß“, versprach Energieminister Sebastian Burduja von der liberalen PNL. Dafür sollen Kohle- durch Erdgaskraftwerke ersetzt werden, weitere AKW gebaut und die Energiespeicherung gefördert werden. Auch der heimische Uranabbau soll reaktiviert werden. (fis)

 energie.gov.ro



Erkenntnis 

„In der Ukraine arbeiten Hunderte einheimische Firmen auf dem Gebiet der autonomen Waffensysteme. Sie sind der Welt voraus. Sie werden Dinge entwickeln, von denen wir uns wünschen, daß sie nicht erfunden worden wären. Es geht um das Überleben des Landes – ethische Aspekte haben keine Priorität. In weniger als einem Jahr werden autonome Tötungsmaschinen entwickelt worden sein. Der Krieg mit Rußland wird zum Test für diese Technik werden.“

Greg Melcher, Chief Operations Officer beim Centre for the Study of New Generation Warfare der Petersen Group LLC (Reston/Virgina)