„König Artus’ Halle“ stammt aus der Jungsteinzeit
ST. ANDREWS. Im Bodmin Moor im Nordosten der britischen Grafschaft Cornwall befindet sich ein rechteckiger, zwanzig mal fünfzig Meter messender Erd- und Steinwall, auf dessen Innenseite 56 große Steine von fast zwei Metern Höhe liegen. Der Legende nach fand die Schlacht von Camlann, also das letzte Gefecht des mythischen Königs Artus, in dem dieser von seinem Widersacher Mordred tödlich verwundet wurde, während des 5. oder 6. Jahrhunderts n. Chr. am Rande jenes Moorgebietes statt. Grundlage dieses Mythos sind die „Annales Cambriae“, eine im 10. Jahrhundert entstandene mittelalterliche Chronik, die den Zeitraum von 445 bis 977 beschreibt, also von der spätrömischen und keltischen Zeit bis zur Landnahme der seit 500 n. Chr. eindringenden Angeln, Jüten und Sachsen. Deshalb trägt die rätselhafte Struktur auch den Namen „King Arthur’s Hall“. Dieser ist aber wohl historisch falsch, wie aus dem Meldung der University of St. Andrews vom 11. November 2024 hervorgeht: Mittels der Methode der Optisch Stimulierten Lumineszenz (OSL), die anzeigt, wann Mineralien das letzte Mal dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, fanden die Forscher um Tim Kinnard von der School of Earth and Environment Sciences heraus, daß der Wall etwa 5.500 Jahre alt ist und somit aus der Jungsteinzeit stammt. Nun sollen Grabungen im Bereich der Struktur und in deren Umfeld die Baugeschichte des prähistorischen Denkmals aufhellen und dessen Verbindungen zu weiteren neolithischen Stätten im Umfeld klären. (ts)
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Erste Sätze
Niemals im Lauf des Ersten Weltkriegs war die politische Depression im Lager der Gegner Deutschlands so tief, stieß die Parole des „Durchhaltens um jeden Preis“ auf soviel Kriegsmüdigkeit, ja offenen Widerstand in den Massen wie in dem Moment, als in Deutschland durch den Sturz Bethmann Hollwegs der letzte Damm gegen die politische Allmacht der OHL weggerissen wurde.
Gerhard Ritter: Staatskunst und Kriegshandwerk, Bd. IV: Die Herrschaft des deutschen Militarismus und die Katastrophe von 1918, München 1968
Aufgelesen
„Die Sache mit dem Kiosk ist Branchenfolklore aus den späten 80er Jahren.“
Burda-Vorstand Philipp Welte gegenüber dem Branchendienst Turi2
Historisches Kalenderblatt
1. Dezember 1934: Das bis heute ungeklärte tödliche Pistolenattentat auf den Leningrader Parteifunktionär und Gefolgsmann Stalins Sergei Kirow ist propagandistischer Anlaß für umfangreiche Verhaftungen, die als „Stalinsche Säuberungen“ bis 1939 Millionen von Opfern fordern.