Die meisten psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 24. Lebensjahr. Daher haben Studenten ein überdurchschnittliches Risiko, psychische Probleme und Erkrankungen zu entwickeln. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie, der angeblich eskalierten „Klimakrise“ sowie der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten habe sich für die gegenwärtig einer „Polykrise“ ausgesetzte „Generation Angst“ dieses Risiko während einer ohnehin unter Leistungs- und Erwartungsdruck stehenden Studienzeit weiter erhöht. Dies soll eine 2023 von Christine Rummel-Kluge, der Leiterin der Forschungsgruppe „E-Mental-Health“ am Universitätsklinikum Leipzig, veröffentliche Online-Umfrage unter 5.500 sächsischen Studenten belegen. Darin geben 35 Prozent an, unter depressiven Symptomen zu leiden und 31 Prozent klagten über Angststörungen. Alarmierend sei insbesondere, daß 19,8 Prozent der 2022 Befragten sich zumindest gelegentlich mit Suizidgedanken trügen, während 2021 der Anteil solcher Gefährdeten noch bei 14,5 Prozent lag. Diesem Anstieg der Suizidalität müßten Hochschulen mit einem verstärkten Angebot psychosozialer Beratung begegnen, über das dann besser aufzuklären sei. Denn die Umfrage habe auch ergeben, daß einem Drittel der Teilnehmer bestehende Beratungsstellen unbekannt sind. Da zudem ein Fünftel der dazu Befragten angab, diese professionelle psychosoziale Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu wollen, sollten neue, Anonymität verbürgende Online-Beratungsangebote per App, Chat, Video und E-Post solche Hemmschwellen abbauen (Forschung & Lehre, 9/2024). (dg)
www.forschung-und-lehre.de