© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/24 / 29. November 2024

Meldungen

Kolumbien soll sicheres Herkunftsland werden 

BERLIN. Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), hat sich für die Einstufung Kolumbiens als sicheres Herkunftsland ausgesprochen. Angesichts der stark gestiegenen Asylbewerberzahlen aus dem südamerikanischen Land und einer Anerkennungsquote, die „nahe null“ liege, forderte Stamp in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe ein klares Signal: „Asyl ist nicht der richtige Weg, um in Deutschland sein Glück zu finden.“ Mit der Einstufung Kolumbiens als sicheres Herkunftsland könnten Asylverfahren erheblich beschleunigt werden, so Stamp. Allein im Vorjahr suchten 3.337 Kolumbianer in Deutschland Asyl. Im Jahr 2018 waren es nur 138. Asylsuchende aus sicheren Herkunftsländern haben in Deutschland kaum Chancen auf Anerkennung und können schneller abgeschoben werden. Stamp betonte, daß er derzeit mit der kolumbianischen Regierung im Austausch stehe, um irreguläre Migration zu reduzieren und gleichzeitig den Zugang dringend benötigter Fachkräfte zu erleichtern. Viele der Asylsuchenden seien gut ausgebildet und für den deutschen Arbeitsmarkt geeignet. Kolumbien verfüge über ein vergleichsweise hohes Ausbildungsniveau. Mit der kolumbianischen Regierung wurde bereits eine umfassende Migrationspartnerschaft vereinbart. (rr)





Verteidigungsbereitschaft der Deutschen nimmt zu  

BERLIN. Fast zwei Drittel (61 Prozent) der deutschen Männer unter 50 Jahren haben angegeben, Deutschland im Kriegsfall mit der Waffe verteidigen zu wollen. Unter Frauen in derselben Altersgruppe waren es 21 Prozent. Auf beide Geschlechter bezogen sagten insgesamt 42 Prozent der unter 50jährigen, sie würden bei einem Krieg für Deutschland kämpfen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hervorgeht. Im Vergleich zur Befragung im Vorjahr ist die Zahl derer, die sich bereit zur Landesverteidigung fühlen, insgesamt um drei Prozentpunkte gestiegen. Neben dem Geschlecht spielen auch Faktoren wie die eigene Partei-Präferenz und das Einkommen eine Rolle bei der Frage der Wehrbereitschaft. Die Frage „Wären Sie bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs mit der Waffe zu verteidigen?“ wurde von 73 Prozent derjenigen, die FDP-Sympathien bekunden, mit „Ja“ beantwortet – der höchste Wert unter allen Parteianhängern. Es folgen die der AfD (61 Prozent). Am seltensten bejahten Grünen-Wähler diese Frage (22 Prozent), gefolgt von Sympathisanten des BSW (27 Prozent). Befragte, deren Haushalts-Nettoeinkommen unter 2.000 Euro im Monat liegt, zeigten sich mit 32 Prozent Zustimmung am wenigsten kriegsbereit. Gutverdiener – also Bürger mit mehr als 4.000 Euro Netto-Haushaltseinkommen – stellten mit 45 Prozent die größte Einkommensgruppe derer, die sich den Kriegsdienst vorstellen können. Insgesamt 58 Prozent aller Befragten gaben an, sich durch Spannungen zwischen Rußland und Europa bedroht zu fühlen (plus drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Steigende Preise hält mit 70 Prozent (minus fünf Prozentpunkte) immer noch die Mehrheit der Bürger für die größte Gefahr. Den stärksten Anstieg in der subjektiven Bedrohungswahrnehmung gab es bei religiösem Fanatismus (42 Prozent, zwölf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr). Naturkatastrophen halten nur noch 33 Prozent (minus sieben Prozentpunkte) der Befragten für die größte Gefahr in Deutschland. (st)