Verschollenes Flugzeug: Fundstelle mit Fehlalarm
NEW YORK. Die US-amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart, die im Juni 1928 als erste Frau über den Atlantik flog, wollte 1937 die gesamte Erde umrunden. Nach Zwischenlandungen in Brasilien, Westafrika, Indien und Burma startete sie am 2. Juli 1937 mit ihrer zweimotorigen Lockheed Electra von Lae auf Papua-Neuguinea zur Überquerung des Pazifiks. Allerdings ging die Maschine mit Earhart und dem Navigator Fred Noonan an Bord auf dem Weg zur Howlandinsel etwa 3.000 Kilometer südwestlich von Hawaii verloren. Das Verschwinden der Lockheed ist bis heute ungeklärt und zählt somit zu den größten Rätseln der Luftfahrtgeschichte. Anfang 2024 schien es so, als ob das US-Unternehmen Deep Sea Vision (DSV) das Flugzeug nach einer neunzig Tage dauernden und elf Millionen Dollar teuren Suche in fast 4.900 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund westlich der Howlandinsel lokalisiert hätte. Darauf deuteten Sonarbilder hin, welche scheinbar die Umrisse der Lockheed zeigten. Wie das Wall Street Journal am 5. November 2024 meldete, stieß der Tauchroboter Hugin 6000 von DSV bei seiner nunmehrigen Direkterkundung der vermeintlichen Fundstelle jedoch nur auf einen markant geformten unterseeischen Steinhaufen. (ts)
www.wsj.com/science
Forscher enträtseln Keilschrift aus Jungsteinzeit
CAMBRIDGE. Die etwa 3600 v. Chr. entstandene Proto-Keilschrift, wie sie in Uruk und anderen mesopotamischen Städten verwendet wurde, ist das wohl älteste Schriftsystem der Welt. Seit langem vermuten Historiker, daß die ersten Keilschriftzeichen als standardisierte Symbole für Zahlen und Objekte eine direkte Weiterentwicklung bildhafter Darstellungen waren, wie man sie von den Siegeln kennt, die damals als Eigentumskennzeichnung dienten. Allerdings fehlte bislang ein Nachweis für den konkreten Übergang vom Bild zur Schrift. Diesen wollen nun Kathryn Kelley, Mattia Cartolano und Silvia Ferrara von der Abteilung für Klassische Philologie der Universität Bologna gefunden haben. Die Forscher verglichen etwa 800 Proto-Keilschrift-Symbole mit Motiven auf den Siegeln und achteten besonders auf den jeweiligen inhaltlichen Kontext. Dabei fanden sie Bilder aus der Zeit um 4400 v. Chr., welche offensichtlich im Laufe der nachfolgenden acht Jahrhunderte zu Schriftzeichen mutierten (Online-Ausgabe von Antiquity vom 5. November 2024). Dazu zählt beispielsweise die realistische Darstellung eines Tuches mit Fransen, aus der das Keilschriftzeichen für „Leinen“ hervorging. (ts)
www.cambridge.org/core/journals/antiquity
Erste Sätze
Spricht man den Namen eines Landes aus, so gesellen sich unverzüglich zu dem geographischen Begriff kulturgeschichtliche Bilder und Vorstellungen, die unter sich und mit dem Lande unauflöslich verbunden, dem räumlichen Begriff erst sein ihm wesentliches Gepräge geben.
Charlotte Ephraim: Wandel des Griechenlandbildes im 18. Jahrhundert, Leipzig 1936
Historisches Kalenderblatt
27. November 1944: Ein Bombenangriff der britischen RAF zerstört die Innenstadt von Freiburg im Breisgau völlig, fast 3.000 Menschen werden getötet, fast 10.000 verwundet. Inmitten der Trümmerwüste erhebt sich danach nur das fast unbeschädigte Münster.