© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/24 / 22. November 2024

Zitate

„Kurt Tucholsky hat mal gesagt, deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu übertreiben. Leider begegnet uns das tatsächlich in vielen Amtsstuben. Der nicht enden wollende Reigen an Regeln und Vorschriften wird mit heiligem Ernst durchgefochten. Es wird für die Vorschrift gekämpft und damit oft auch gegen die Unternehmer. Es wird an dieser Stelle nicht reflektiert, welche Auswirkungen die Anwendung einer Vorschrift hat. Ich kann sogar verstehen, daß kein Beamter sich über eine Regel hinwegsetzen oder sie nicht interpretieren will, weil er befürchtet, sich schuldig zu machen. Und daß man sich als Beamter als Hüter der jeweiligen Regeln versteht. Das Ergebnis ist aber: Lähmung.“

Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter der Bielefelder Baufirma Goldbeck, im „Handelsblatt“ am 17. November






„Leider sind wir ein Land der Achselzucker geworden. Wir nehmen Dinge hin, die man so geballt eigentlich nicht hinnehmen sollte. Welche Eltern beschweren sich in der Schule, weil bei ihren Kindern so viel Unterrichtsstunden ausfallen? Wer beschwert sich beim Direktor, wenn 90 Prozent der Schüler im Deutsch-Unterricht kein Deutsch können?“

Louis Hagen, Kolumnist, auf „Nius.de“ am 17. November






„Wäre der Klimawandel tatsächlich so allgegenwärtig und so überaus medizinisch relevant, wären diese Erkenntnisse doch längst in die medizinischen Lehrbücher, Curricula und die Köpfe der Medizinstudenten integriert und würden sich auch stark widerspiegeln in der täglichen Arbeit in Klinik oder Praxis. So verhält es sich aber nicht, denn die vermeintliche, weltweite, klimawandelbedingte Gesundheitsbedrohung beruht ganz überwiegend nur auf Hypothesen, gewagten Analogien, Modellierungen, katastrophisierenden Übertreibungen und natürlich politischem Kalkül, bei dem es um weltweite Interessen und den Ausbau von Einflußmöglichkeiten geht.“

Wolfgang Meins, Arzt für Neurologie, auf dem Blog Achgut.com am 15. November






„Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz hat angekündigt, im Bundestag ‘nur noch Dinge auf die Tagesordnung zu setzen, die vorher im Konsens zwischen Opposition und restlicher Regierung vereinbart wurden’, wobei er mit ‘Opposition’ nicht die Opposition, sondern ausschließlich die Union meint, was aus den anschließenden, inzwischen geflügelten Worten erhellt, dieser Konsens solle ‘Zufallsmehrheiten mit der AfD’ verhindern. Damit ist einmal mehr der Unterschied zwischen Demokratie und Unseredemokratie beschrieben.“

Michael Klonovsky, Publizist, auf seinem „Acta diurna“-Blog, am 14. November






„Die Rußlandpolitik war keine Spezialität einer kommunistisch verstrahlten SPD, die von 2005 bis 2009 sowie 2013 bis 2021 Juniorpartner einer Großen Koalition unter CDU-Führung war. Auch die CDU unterstützte die Rußlandpolitik, trug Nord-Stream-2 mit. (...)  Wie kann man jetzt so tun, als sei das alles Unfug gewesen, eine Idee von Diktaturverharmlosern? Deutschlands starke Wirtschaft der vergangenen Jahrzehnte ist einerseits dem billigen Gas aus Rußland zu verdanken und andererseits den Exporten nach China, beides autokratische Systeme. Wie sehr ein rohstoffarmes Land von Ländern abhängt, die nicht demokratisch sind, durfte auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) feststellen, als er um Gas in Katar bat.“

Sabine Rennefanz, Schriftstellerin und Kolumnistin, im „Spiegel“ vom 14. November