Wer noch einen weiteren Beleg für die unkritische, parteiische Einseitigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verlangt, der schaue sich die jüngste Talk-Sendung mit Caren Misoga in der ARD an. Beim gemütlichen Kuschelplausch im neun Milliarden teuren GEZ-Bett ging es vergangenen Sonntag mit SPD-Noch-Kanzler Olaf Scholz um das „Wie geht es weiter?“ nach „Ampel-Aus und Trump-Comeback“. 60 zähe Minuten, aber keine kritischen Fragen zur miserablen Wirtschaftspolitik und den herben Folgen für den Standort Deutschland. Perfekt ausgeleuchtetes Hygge-Rampenlicht für einen Gescheiterten, jedoch kein Nachhaken zu den aktuellen Vorwürfen, Scholz’ Umfeld hätte Einfluß auf die Bundeswahlleiterin genommen, um möglichst schnelle Neuwahlen zu verhindern. Viel Hand in Hand für die Ukraine und gegen Trump, der eine „Gefahr für die Demokratie“ sei, allerdings kein Hand aufs Herz zu den im Raum stehenden mutmaßlichen Scholz-Lügen in puncto Rente oder Cum-Ex-Skandal.
Das Urteil der Zuschauer und zahlreichen Journalisten-Kollegen fiel im Internet dementsprechend vernichtend aus. Und eine Frage bleibt vielleicht als einzige hartnäckig übrig: Für was zahlen die Bürger eigentlich 18,36 Euro im Monat? Selbst die Studiogäste schienen die Schnauze voll zu haben und zeigten sich beim Applaus eher träge – auch eine Art „Abstimmung mit den Händen“ über den Rundfunkbeitrag.