© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/24 / 15. November 2024

Leserbriefe

Zu: „Das ʻBiestʼ kehrt zurück“ von Ulrich Clauß, JF 46/24

Dreier-Gewinn am 6. November 2024

Es gibt noch gute Nachrichten und die alle an einem Tag, dem 6. November 2024: Trump gewinnt die US-Wahl, keine Brombeer-Regierung in Sachsen, die Ampel wird beendet. Trump steht für klare Kante. Werte und Moral interessieren ihn nicht. Es interessiert ihn nur eine starke USA, eine florierende Wirtschaft und das Ende der unkontrollierten Einwanderung. Ein Schlag gegen die weltweite „woke“ Linke. Daraus können unsere Politiker nur lernen. Trump hat eine klare politische Agenda und belehrt die Bürger nicht, was politisch zu tun ist. Er setzt alles konsequent um, was er als Analyse für richtig hält. Er tut es. Es werden sich viele warm anziehen müssen. BSW-Wagenknecht kommt in Sachsen nicht in die Regierung. Das ist gut so. Schlecht ist nur, daß das BSW eine Koalition scheitern ließ und nicht die CDU, die sich schämen muß, überhaupt mit einer Edelkommunistin verhandelt zu haben, nur um an der Macht zu bleiben. Die Ampel ist nach der Entlassung des Finanzministers Lindner zu Ende. Das ideologische Gewürge war uns nicht zumutbar. Bravo, Herr Lindner. Es wird Neuwahlen geben. Wer am Volk vorbei regiert, bekommt die Quittung. Also: der 6. November 2024 ist ein guter Tag.

Dr. Kuno Zeller, Freiburg im Breisgau




Hausgemachte Niederlage

Dem Wahlsieg von Donald Trump haben auch die US-Demokraten mit ihrem desorientierten Wahlkampf Vorschub geleistet. Wer die eigene Vizepräsidentin Kamala Harris drei Jahre im Hinterkämmerchen versteckt, wo sie sich Gedanken machen soll, wie das große Migrationsproblem gelöst werden kann und die hohen Lebenshaltungskosten wieder sinken, was ihr leider nicht gelungen ist, und sie erst kurz vor der Wahl mit großer Hoffnung als Ersatzlösung für den bisherigen überalterten Kandidaten präsentiert, darf sich dann nicht wundern, daß die Wahl verlorengeht.

Paul Jörg, Denklingen






Zu: „Raus aus der Ampel!“ von Thomas L. Kemmerich, JF 46/24

Fahrschule, oder: Rechts hat Vorfahrt

Die Ampelregierung ist Vergangenheit. Nicht nur Friedrich Merz, sondern eigentlich fast alle wünschen, daß Scholz möglichst sofort die Vertrauensfrage stellt, damit eine handlungsfähige Regierung schnellstens gewählt werden kann. Aber der Kanzler möchte noch ein bißchen weiterscholzeln. Denn Scholz und Habeck sind mit ihrer Agenda, Deutschland plattzumachen, ja noch lange nicht fertig. Da könnten bis März 2025 noch einige Pflöcke eingeschlagen werden, wie bisher, stets zum Nachteil des deutschen Volkes.

Christoph Hoffmann, Weilrod






Zu: „Im Dreierschritt in den Bundestag“ von Antje Hermenau, JF 46/24

Reines Wahlkampfmanöver

Wann legt Frau Wagenknecht ihren Friedensplan vor? Sie ist mit Sicherheit eine kluge Frau. Ihr Buch „Die Selbstgerechten“ ist nur zu empfehlen. Es enthält eine realistische Analyse der Probleme unseres Landes. Ihre Rußlandpolitik aber ist meiner Meinung ein reines Wahlkampfmanöver um Wählerstimmen. Oder die Liebe zur Sowjetunion ist hier mit ihr durchgegangen. Die Losung „Frieden und Diplomatie, statt Waffen“, wer ist nicht dafür? Es hat ihr viele Wählerstimmen gebracht. 

Zweimal hat Rußland in der Vergangenheit seinen Nachbarn versprochen, ihre Souveränität und die bestehenden Grenzen zu achten (Budapester Memorandum 1994; Nato-Rußland-Grundakte  1997). Trotzdem hat Rußland, besser wohl Putin, die Ukraine überfallen. Frau Wagenknecht verurteilt zwar den russischen Angriff auf die Ukraine, gleichzeitig spricht sie den Ukrainern das Recht auf Selbstverteidigung ab. Wenn sie fordert, daß keine Waffen mehr in die Ukraine geliefert werden, dann muß sie auch fordern, daß Rußland seine Waffen abgibt. Frau Wagenknecht bleibt auf alle Fälle ihren Wählern einen echten Friedensplan schuldig.

Aus Moskau kommen jedenfalls keine Friedenssignale. Putin und seine Leute wollen die Ukraine von der Landkarte tilgen.

Karl Hahn, Bad Salzungen






Zu: „Mythen um junge Regimenter“ von Christoph Heger, JF 46/24

Widerlegten Mythos aufgewärmt

Es ist seltsam, daß der Mythos von den „jungen Regimentern“, die im November 1914 bei Langemarck in den Kampf gegangen seien, auch in der JUNGEN FREIHEIT immer noch befeuert wird. In meiner kleinen Studie zum Thema, von Erik Lommatzsch in der JF 34/24 besprochen, habe ich – wahrlich nicht als erster – gezeigt, daß die Reserveverbände erstens nicht nur aus Schülern und Studenten, sondern auch aus gestandenen Männern aus Landwehr und Landsturm bestanden haben, und daß zweitens von „ungenügend ausgebildeten“ Soldaten nicht die Rede sein konnte. Übrigens: Im Jahre 1914 verfügten auch die aktiven Regimenter, die erstmals in den Kampf zogen, über keine Fronterfahrung. Diese hatte auch Ernst Jünger nicht, der als Kriegsfreiwilliger mit Not­abitur im Januar 1915 im Schützengraben ankam.

Olaf Haselhorst, Hamburg






Zu: „Seid umschlungen, Milliarden!“ von Ulrich van Suntum, JF 45/24

Spielfeld den Grünen überlassen

Wie kann es sein, daß eine Nischen-Partei von verbohrten grünen Ideologen unser Deutschland systematisch ruinieren kann? Die folgenden Gründe liegen auf der Hand: Der führungsschwache Scholz und seine antiquierten und überforderten Sozialisten haben den Grünen das Spielfeld überlassen um des Machterhalts willen. Die ehemals liberale und marktwirtschaftliche FDP hat ihre Seele verkauft. Gleiches gilt für die Union, die ihren Markenkern dem grünen Götzen der Klimarettung und der naiven Brandmauer geopfert hat. Medien, Kirchen, Gewerkschaften und zahlreiche Wirtschaftsverbände übertreffen sich in ihrem obrigkeitshörigen Verhalten. Eine Kehrtwende scheint nur mit einer starken und unbelasteten AfD als Koalitionär möglich. 

Im Grunde wäre es doch so einfach, würden die Regierenden ihren wahren Pflichten nachkommen. Erstens: Meinungsfreiheit, Freiheit für Wissenschaft und Forschung sowie Rechtssicherheit der Bürger. Zweitens: Eine unabhängige Justiz und öffentlich-rechtliche Medien, die die Regierung kritisch begleiten. Drittens: Regierende sind die Angestellten der Bürger auf Zeit. Viertens: Entlastung der Bürger und der Betriebe von paralysierenden Abgaben, Steuern und der übergriffigen Bürokratie. Fünftens: Der Götze Klimaneutralität ist ein Irrglaube, der unser Land in einen gefährlichen Abwärtsstrudel geführt hat. Sechstens: Restriktive Migration und Einbürgerung verbunden mit einem klaren Bekenntnis per Eid zu unserer Kultur, Historie, unserem Grundgesetz und zu Deutschland als unser Heimatland.

Hartmut Völkel, Olpe




Noch schlimmer als die Schildbürger

Die Wirtschaftspolitik der Grünen unter deren Wirtschaftsminister Robert Habeck, die Bundesrepublik Deutschland zu einer prosperierenden klimaneutralen Volkswirtschaft zu transformieren, kommt einem Versuch gleich, Wasser so lange zu quirlen, bis daraus Schlagsahne entsteht!

Dr. Ullrich Westerhagen, Burgwedel






Zu: „Jeder Trans und Hans“ von Christian Vollradt, JF 45/24

Urologen und Gynäkologen

Nun gibt es also ein Selbstbestimmungsgesetz, das unsere Mehrheitsgesellschaft, nach Ansicht der Ampelkoalition, dringender benötigt, als vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik. Vergessen wir dabei nicht, daß es mittlerweile eine Vielzahl von Geschlechtern geben soll – allein bei Facebook mindestens 60. Aber es gibt nur Urologen für Männer und Gynäkologen für Frauen. Für die anderen sind Psychiater zuständig.

Horst Hermannsen, Egling an der Paar






Zu: „Bares ist Rares“ von Hinrich Rohbohm, JF 45/24

Eine Frage des politischen Willens

Sollte es wirklich ein Problem sein, den Geschäften, die Gutscheine verkaufen (ausgeben) zu verbieten, dafür Bezahlkarten anzunehmen?

Reiner Arlt, Heidelberg






Zu: „Jede Zeit hat ihre Kunst“ von David Engels, JF 45/24

Erfreulich differenzierte Betrachtung

Es ist nicht nötig, das Bauhaus zu schelten, denn der Anspruch, unsere Welt von Gebrauchsgegenständen und Kunstwerken bis zur Architektur auf eine ehrliche Art durchzugestalten, ist aller Ehren wert. Der Einwand betrifft die Folgen, denn sowohl Bauhaus und Werkbund als auch die Lehre der großen Architekten von Frank Lloyd Wright bis Hans Scharoun haben sich als nicht schulbildend erwiesen und vielfach zur Negation von Gestaltung überhaupt geführt. 

Erfreulich differenziert betrachtet Professor David Engels die Diskussion um die Bauhaus-Kritik der AfD und gibt die bedenkenswerte Anregung, in unserer Zeit des unsicheren Urteilens die schwer aufzufindenden schöpferischen Kräfte zu suchen und mit Aufträgen nach Wettbewerben zu bedenken. Bei dieser Suche sollte man sich der Hilfe von Experten versichern, die es gewohnt sind, nicht mit dem Strom zu schwimmen.

Dr. Thomas Gädeke, Flensburg




Besser human als funktional

Wohnen, so der Bewohner gesund (!) bleiben soll, ist nicht funktional, sondern human. Zum Wohnen gehören zum Beispiel auch ein Erker und das „verruchte“ Ornament, die Halt geben, dem Auge und dem Gemüt. 

Arch. Dipl. Ing. (TU) Wolf-D. Anders, Rotenburg / Wümme






Zu: „Siedlungen mit Ausblick“ von Gerd Seidel, JF 45/24

Seit 1972 auch unsere Feinde

Der in einem juristischen Sinne durchaus anregende Beitrag von Herrn Professor Dr. Gerd Seidel zeigt einmal mehr, wie unzulänglich es bleibt, die Welt vom Elfenbeinturm aus zu betrachten. Dabei ist der Nahostkonflikt nicht kompliziert: Die Feinde der Juden wollen Israel vernichten, das ist alles. Die arabischen Radikalen und der Iran brauchen dazu keine merkwürdigen Meinungen des Internationalen Gerichtshofs, der übrigens derzeit von einem arabischen Politiker geleitet wird: Nawaf Salam. Dieser Herr Salam hatte sich schon als Vertreter des Libanon bei der UN von 2007 bis 2017 als wackerer Kämpfer gegen Israel ausgezeichnet. Es geht auch nicht um Netanjahu, um die Justizreform in Israel oder um „Siedlungen mit Ausblick“ – also: um das Recht von Juden, in Judäa zu leben –, sondern schlechterdings um die Existenz des Staates Israel. Israel zu vernichten, ist das erklärte Ziel seiner Feinde. Der Iran, die Hamas und die Hisbollah lassen daran keinen Zweifel, nicht in Taten, nicht in Worten: Die Charta der Hamas ist in deutscher Übersetzung im Internet leicht zu finden! Diese Empfehlung gilt auch unserem weisen Emeritus. Wenn Professor Seidel fordert, Israel möge die „besetzten Gebiete“ räumen und die Schutzmauer gegen den Terror einreißen, und zwar sofort, scheint ihm entgangen zu sein, daß Israel seit Jahrzehnten von seinen Feinden blutig bekämpft wird. Gewiß will er dem Staat Israel nichts Böses. Am Ende seines Plädoyers verlangt er sogar in zwei dürren Sätzen, Israel solle leben dürfen. Daß er offenbar glaubt, seine frommen Wünsche würden von den ganz anders frommen Terroristen beherzigt, beweist vor allem ein bemerkenswertes Maß an Weltfremdheit. Israel tut gut daran, seinen Soldaten zu vertrauen und nicht unseren Professoren. Wir tun gut daran, an seiner Seite zu stehen. Denn Israels Feinde sind auch die unseren, spätestens seit 1972.

Burkhart Berthold, Buchbach




Falsche Prämisse, falsche Schlußfolgerung

Auf falschen Prämissen aufbauend liefern noch so fehlerfreie Schlußfolgerungen kein richtiges Ergebnis. Warum beginnt die Untersuchung ausgerechnet 1967? Die Partition von 1947 wurde gegen die Stimme Israels fast geschlossen abgelehnt. Damit blieb Israel ein ungeteiltes Ganzes. Eine Waffenstillstandslinie hat keine völkerrechtliche Bedeutung. Zweifelsfrei und eindeutig widerrechtlich besetzt waren die drei Gebiete von 1949 bis 1967 nach einem Angriffskrieg über international anerkannte staatliche Außengrenzen. Die völkerrechtlich verbindlichen „Grenzen, die bis zum Sechstagekrieg 1967 galten“, schließen Gaza, die Westbank und ganz Jerusalem ein. 1967 wurden sie befreit. Gaza wär etwa mit Luxemburg vergleichbar. Sollte Luxemburg das Nachbarland täglich mit Brandsätzen und Raketen beschießen, würden dann nicht auch Überflugrechte gestrichen und Grenzkontrollen eingeführt?                                      

Axel Berger, Köln




Extrem abstoßend

Grundsätzlich freue ich mich in der JF auf kontroverse Beiträge. Was aber Professor Seidel zum israelischen Siedlungsbau publiziert, stößt mich, ehrlich gesagt, extrem ab. Ich will hier gar nichts weiter ausführen, viel zu groß wäre das Thema für diese wenigen Zeilen. Ich hoffe, daß Sie an gleicher Stelle einen Beitrag plazieren, der diesem Text einen nicht-israelfeindlichen Blick gegenüberstellt.

Torsten Noack, Dresden