© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/24 / 15. November 2024

Meldungen

Kirsten Fehrs zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählt 

WÜRZBURG Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs ist am Dienstag dieser Woche zur neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche (EKD) gewählt worden. Sie erhielt auf der Tagung der EKD-Synode in Würzburg im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten mit 97 von 130 Stimmen die notwendige Zweidrittelmehrheit; es gab 19 Enthaltungen und 14 Gegenstimmen. In ihrer Antrittsrede betonte die 63jährige Theologin, sie wolle den Kulturwandel in der Kirche bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt voranbringen und Betroffenen von sexualisierter Gewalt „mit Empathie“ gegenübertreten. Zuvor hatte sie eine „Gottesmüdigkeit“ beklagt und mit Blick auf die vielen Kirchenaustritte erklärt:  „Wir werden definitiv eine kleinere und ärmere Kirche sein.“ In den kommenden Jahren stünden in der evangelischen Kirche „tiefgreifende Veränderungen“ an. Fehrs gehört seit 2015 dem Rat der EKD an und wurde 2021 zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Nach dem Rücktritt von Präses Annette Kurschus als EKD-Chefin im November 2023 übernahm sie kommissarisch den Ratsvorsitz. Kurschus wurde vorgeworfen, sie sei nicht transparent mit einem Mißbrauchsverdacht an ihrem früheren Arbeitsort Siegen umgegangen. Kirsten Fehrs ist zunächst bis 2027 gewählt. Zum diesjährigen EKD-Synodenschwerpunkt „Migration, Flucht und Menschenrechte“ referierte unter anderem die Nürnberger Politikwissenschaftlerin und Politikberaterin Petra Bendel. Dabei sprach sie sich gegen die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl in Deutschland aus. Reine Kontingentlösungen, wie sie etwa von der CDU vorgeschlagen werden, würden dem Schutz von „Geflüchteten“ nicht gerecht. (JF)

 www.ekd.de




Documenta künftig mit wissenschaftlichem Beirat 

KASSEL. Der Kasseler Stadtrat hat beschlossen, die Aufsichtsgremien der „Documenta“-Ausstellung zu erweitern. Neu eingerichtet wird der wissenschaftliche Beirat, der den Aufsichtsrat der Veranstalter fachlich beraten und unterstützen soll. Konkret solle das sechsköpfige Gremium „aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussionen“ aufgreifen, die „fachlich-kuratorische Vernetzung“ fördern sowie „internationale Perspektiven“ einbringen. Damit reagiert die Stadtpolitik auf die Antisemitismusvorwürfe gegen die seit 1955 stattfindende Ausstellung für moderne Kunst. Bei der vergangenen Ausgabe vor zwei Jahren hatte das indonesische Kollektiv „Taring Padi“ auf seinem Banner mehrere als judenfeindlich interpretierte Motive dargestellt. Dazu gehörte unter anderem ein Soldat mit Schweinsgesicht, der auf seinem roten Halstuch einen Davidstern trägt. Unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte den Vorgang. (kuk)



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