In der zweiten Novemberwoche wurde Geschichte geschrieben: Erst siegte Donald Trump, dann flog die Ampelkoalition auseinander. Dabei ging unter, daß das deutsche Stromnetz erneut enorm gefährdet war: Denn während 75,1 Millionen Amerikaner in Feierlaune waren, lieferten die über 30.000 Windkraftanlagen (WKA) und die 3,4 Millionen Photovoltaikmodule (PV) in Deutschland fast nichts: Es gab jene Dunkelflaute, vor der die Energiewende-Kritiker seit Jahren warnen. Wenn der Wind nicht weht und auch die Sonne nicht scheint, bleibt der „klimaneutrale“ Strom aus.
Da hätte auch nicht geholfen, noch mehr WKA und PV zu installieren, wie nicht nur Robert Habeck glaubt. Der Energieertrag einer WKA steigt oder fällt im Prinzip mit der dritten Potenz: Wenn sich die Windgeschwindigkeit verdoppelt, steigt die Energieausbeute um das Achtfache (23 = 8). Das gilt auch umgekehrt. Wenn dann auch die Sonne kaum scheint, wie es zwischen 5. und 8. November der Fall war, dann gibt es eine Dunkelflaute. Und das läßt die Strompreise explodieren. Am 6. November stieg der Börsenstrompreis auf die Rekordhöhe von etwa 800 Euro pro Megawattstunde (MWh). Das sind umgerechnet 80 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Dies betraf vor allem gewerbliche und private Verbraucher mit sogenannten dynamischen Tarifen, die börsenabhängig zu bezahlen sind. In der Regel lagen die Strombörsenpreise in den vergangenen Monaten „nur“ bei 60 bis 80 Euro. Zu den sechs bis acht Cent pro kWh kommen natürlich für Mittelständler und Privatverbraucher noch die diversen Abgaben, Steuern und Umlagen hinzu.
Die verbliebenen Kohle- und teuren Gaskraftwerke, Stromimporte sowie Lastabschaltungen sorgten nach dem Atomausstieg dafür, daß es nicht zum Brown- oder Blackout kam. Am 13. Oktober war der Strompreis hingegen stundenlang negativ: WKA und PV lieferten mehr, als an einem arbeitsfreien Sonntag gebraucht wurde. Der Stromüberschuß ging ans benachbarte Ausland, das für die Abnahme sogar noch Geld bekam. Der Energiewende-Wahnsinn kostet die Deutschen jährlich zig Milliarden – und ein Friedrich Merz wird daran kaum etwas ändern. Im Gegenteil: Die Union will WKA und PV ausbauen und „neue Gaskraftwerke schnell ans Netz bringen“. Letzteres dürfte aber den Flüssigerdgasverkäufer Trump besänftigen.