Anders als bei VW, BMW oder Audi sind die Zahlen der Porsche AG aktuell noch ganz passabel. Immerhin will der Sportwagenbauer nach einem „holprigen dritten Quartal mit einem Endspurt noch die Jahresziele schaffen“, so Finanzvorstand Lutz Meschke. Dennoch steht Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen unter Druck. Nicht die schleppende Konjunktur, sondern geschichtspolitische Emissionen belasten Peter Erbens Initiative, die am 8. November vor dem „Ferdinand-Porsche-Gymnasium“ protestierte. Im Jahr 1983 verlieh der Stuttgarter Gemeinderat dem Gymnasium zu Ehren des Ingenieurs Ferdinand Porsche dessen Namen. „Aufgrund seiner folgenschweren NS-Vergangenheit“ findet der Endfünfziger es aber „falsch, daß eine Bildungseinrichtung diesen Namen trägt“. Seine aus knapp einem Dutzend Mitstreitern bestehende „Mahnwache“, umspielt von schmermütiger Akkordeonmusik und allerlei Journalisten von Stuttgarter Zeitung und einem SWR-Team, fordert deshalb die Umbenennung. Zwar weiß Erben, daß diese im Gemeinderat aktuell nicht auf der Agenda steht, aber er will mit öffentlichem Druck eine „vorausgehende Empfehlung der Schulgemeinschaft“ erwirken. „Wir stehen da noch ganz am Anfang.“