© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/24 / 08. November 2024

Meldungen

Zahl der Kokain-Süchtigen um 230 Prozent gestiegen

WUPPERTAL. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der Kokain-Süchtigen um 230 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Suchtatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (BIFG) hervor. Demnach gab es 2013 bundesweit 19.700 Patienten, die wegen des Konsums dieses Rauschgifts in ärztlicher Behandlung waren, 2023 waren es bereits 65.000. „Die enorme Zunahme an Behandlungen wegen Kokainmißbrauchs ist alarmierend. Das wahre Ausmaß wird noch viel größer sein, da wir nur den Bruchteil der Betroffenen in ärztlicher Behandlung sehen“, erklärte Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer Krankenkasse. „Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt, daß die Zahl der Kokaindelikte seit dem Jahr 2023 um gut 27 Prozent gestiegen ist und damit einen neuen Höchststand erreicht hat.“ 50.600 der Kokain-Patienten waren Männer, nur 14.400 Frauen: „Kokain hat einen stimulierenden und aufputschenden Effekt. Deshalb wird es häufig als Leistungsdroge bezeichnet“, so Marschall. Unter jüngeren Süchtigen sei eher der Konsum von Cannabis verbreitet, bei älteren der Alkohol- und Medikamentenmißbrauch. (fis)

 www.barmer.de/presse/infothek




Naturkonferenz: Milliarden aus Deutschland zugesagt

CALI. Die 16. UN-Weltnaturkonferenz (CBD) konnte sich nicht auf eine Abschlußerklärung und die Finanzierung eines jährlichen 20-Milliarden-Budgets für arme Länder einigen. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte vor ihrem Flug nach Kolumbien zugesagt, ab 2025 jährlich 1,5 Milliarden Euro – doppelt soviel wie bisher – dafür zu zahlen. Auch für den Beschluß der 15. CBD-Konferenz, 30 Prozent der globalen Land- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen (Kunming-Montréal Global Biodiversity Framework), gab es keine Mehrheit für ein Rahmenabkommen. „Erfreulich ist dagegen, daß eine Grundstruktur für einen Fonds geschaffen wurde, über den die Profite aus der Nutzung genetischer Daten von Pflanzen und Tieren gerecht verteilt werden sollen. Zudem ist es gelungen, einen permanenten Ausschuß für indigene Völker und Gemeinschaften ins Leben zu rufen“, erklärte Jochen Flasbarth (SPD), Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zudem steige der deutsche Beitrag zum Global Biodiversity Framework Fund (GBFF) um 50 auf 90 Millionen Euro. (fis)

 news.un.org/en/tags/cop16




Industrie: Erdgas weiterhin wichtigster Energieträger

WIESBADEN. Die Industrie in Deutschland hat 2023 insgesamt 3.282 Petajoule (912 Terawattstunden) Energie verbraucht. Das waren 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Hauptgrund sei, daß die Produktion in den energie­intensiven Branchen um 11,2 Prozent gesunken ist. Trotz eines Rückgangs um 6,4 Prozent gegenüber 2022 blieb Erdgas mit einem Anteil von 28 Prozent der am meisten verwendete Energieträger in der deutschen Industrie, gefolgt von Strom (21 Prozent), Mineralöl und Mineralölprodukten (16 Prozent) sowie Kohle (15 Prozent). Größter Energieverbraucher waren die Chemiebranche (26,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs) und die Metallindustrie (23,9 Prozent). (fis)



Erkenntnis

„Die Automobilbranche steht vor einer gewaltigen Transformation. Das bietet auch gewaltige Chancen. Sie ist in vielen Bereichen am weitesten, etwa bei der Kombination von Software, Microchips und Hardware. In dieser Industrie ist es wichtig, Modelle schneller auf den Markt zu bringen. Dafür brauchen sie Simulation. Wir werden gemeinsam mit Altair Engineering aus Michigan in diesem globalen Markt führend sein und können Simulation in der ganzen Kette anbieten.“

Cedrik Neike, Siemens-Industrievorstand und früherer Vizechef von Cisco Systems