Bronzezeit: Kinderarbeit für Trümmergeschirr
TEL AVIV. Kinderarbeit war offensichtlich schon in der Frühen Bronzezeit üblich. Das zeigen die Untersuchungen an 450 Keramikgefäßen aus Tel Hama, einer Stadt an der Peripherie des Königreiches Ebla, dessen Zentrum südwestlich der heutigen syrischen Stadt Aleppo lag. Wie Archäologen der Tel Aviv University (TAU) und des Dänischen Nationalmuseums Kopenhagen unter der Leitung von Akiva Sanders herausfanden, wurden zwei Drittel der Töpferwaren aus der Zeit zwischen 2400 und 2000 v. Chr. von Kindern im Alter von nur sieben oder acht Jahren hergestellt. Dies ergibt sich aus den Fingerabdrücken auf den Tontassen, welche in sehr großen Mengen entstanden und dabei stets eine standardisierte Form erhielten. Der enorme Bedarf an solchen Trinkgefäßen resultierte aus dem Brauch, ständige Feste zu veranstalten, auf denen reichlich Alkohol floß, wodurch es Unmengen von Scherben gab (Pressemitteilung der TAU vom 14. Oktober 2024). Des weiteren fanden Sanders und dessen Kollegen heraus, daß die Kinder ihre Fingerfertigkeit im Umgang mit Ton auch dazu nutzten, um kleine Figuren und Miniaturtassen zu basteln, welche als Spielzeug dienten und von einer bemerkenswert hohen Kreativität zeugen. (ts)
www.english.tau.ac.il/research
Erfindung des Rades im Karpatenbogen
LONDON. Es gibt drei Theorien über die Erfindung des Rades. Der ersteren zufolge tauchte das Rad um 4000 v. Chr. in Mesopotamien auf. Die zweite geht von einer Entwicklung im Bereich der Pontischen Küste im Norden der heutigen Türkei um 3800 v. Chr. aus. Und Theorie Nummer drei besagt, daß das Rad aus Südosteuropa stammt und dort erstmals zwischen 4000 und 3500 v. Chr. verwendet wurde. Nun haben Historiker und Ingenieure um Richard Bulliet von der Columbia University eine computerbasierte Modellstudie vorgelegt, welche die Entstehung des Rades im Detail nachzeichnet. Dieser zufolge benutzten Bergleute im Karpatenraum um etwa 3900 v. Chr. erstmals einen optimierten Radsatz samt Achse (Online-Ausgabe von Royal Society Open Science vom 23. Oktober 2024). Die Förderung des Kupfererzes im Karpatenbogen war sehr mühsam und erforderte lange Gänge unter der Erde. Da bot es sich an, beim Transport der Körbe mit dem Gestein statt der bis dahin üblichen untergelegten Rollen Räder zu verwenden, weil diese in den engen Stollen im Berg deutlich praktischer waren. Das Computermodell der Gruppe um Bulliet soll nun auch zur Beantwortung anderer historisch-technischer Fragestellungen beitragen. (ts)
www.royalsocietypublishing.org
Erste Sätze
Dieses Buch ist ein Kriegsbuch. Begonnen im Winter 1939/40, wurde es zwischen den schweren Luftangriffen auf Berlin im August und September 1943 abgeschlossen.
Wilhelm G. Grewe: Epochen der Völkerrechtsgeschichte, 2. Auflage, Baden-Baden 1988
Historisches Kalenderblatt
10. November 1974: Linksextremisten der „Bewegung 2. Juni“ ermorden Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann in seinem West-Berliner Haus als Reaktion auf den Selbstmord des inhaftierten RAF-Terroristen Holger Meins.
Die Tat wird nie aufgeklärt.