© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/24 / 08. November 2024

Meldungen

Südtiroler bekommt Georg-Büchner-Preis 

DARMSTADT. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat Oswald Egger (61) den diesjährigen Georg-Büchner-Preis verliehen. Sein Werk lasse sich nicht in „literaturbetriebliche Schablonen reinpressen“, sagte der österreichische Literaturkritiker Paul Jandl während seiner Lobrede. „Was Egger macht, geht weiter über die Literatur hinaus. Seine Lesungen sind Performances, die man nicht wieder vergißt. Seine Bücher sind von ihm selbst gestaltet. Und sie sind außerordentlich schön.“ Bereits im Sommer hatte die Jury in ihrer Begründung unter anderem Bezug auf die Herkunft des 1963 in Südtirol geborenen Autoren genommen. Sein „Wortkosmos“ fuße in den Landschaften und der Mehrsprachigkeit der Region. Seine bekanntesten Gedichtsbände sind „Die ganze Zeit“, „Val di Non“ oder „Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt“. Mit 50.000 Euro ist der Georg-Büchner-Preis einer der wichtigsten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Zu den Gewinnern zählen unter anderem Gottfried Benn, Erich Kästner, Heinrich Böll und im Vorjahr Lutz Seiler. (kuk)

 www.deutscheakademie.de




Saša Stanišić mit Wilhelm-Raabe-Preis geehrt

BRAUNSCHWEIG. Der Schriftsteller Saša Stanišić (46) ist mit dem diesjährigen Wilhelm-Raabe-Preis geehrt worden. Sein jüngstes Buch, „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguß nach vorne“, erzählt von Schicksalen bosnischer Asylsuchender in Deutschland der 1990er. „Präzision im beobachteten Detail und in der sprachlichen Umsetzung je nach Milieus, die er ausleuchtet, verschmilzt Stanišić in diesem Buch“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der 1974 in Bosnien geborene Autor war bereits 2014 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Der Wilhelm-Raabe-Preis wird jährlich vom Deutschlandfunk und der Stadt Braunschweig verliehen und ist mit 30.000 Euro dotiert. (kuk)

 www.braunschweig.de




Krimi-Museum öffnet in Ostfriesland 

NORDEN. Mit einem „Pre-Opening“ hat das Ostfriesische Krimimuseum in der niedersächsischen Stadt Norden seine Türen geöffnet. Das Museum will nach eigenen Angaben vor allem die mit der Stadt verbundenen Krimiautoren wie Klaus-Peter Wolf, Hansjörg Martin und Theodor J. Reisdorf würdigen. „Diese Schriftsteller haben maßgeblich dazu beigetragen, Norden als „Krimistadt“ bekannt zu machen.“ Viele Besucher kämen nach Norden, um die Schauplätze ihrer Romane zu erkunden. Auf dem 900 Quadratmeter großen Gelände können sich die Besucher die Originalkulissen der ZDF-Verfilmungen anschauen sowie Interviews mit den Norder Autoren hören. Außerdem verfügt das Museum über einen Kinosaal, wo „exklusive Trailer“ gezeigt würden sowie Lesungen und andere Veranstaltungen stattfinden sollen. Für Kinder und Jugendliche sieht die Einrichtung einen Bereich für „Nordsee-Detektive“ vor. Offiziell soll das Museum ab dem 15. November als Teil der „Krimi- und Gruseltage“ regulär geöffnet werden. (kuk)

 www.norden.de