„Manche Leute haben förmlich eine Sehnsucht danach, den Diskurs frei von angeblich diskriminierenden, fremdenfeindlichen, ‘rechtsgerichteten’ Meinungen zu halten. Es hat schon fast etwas Inquisitorisches, wie schnell einem bei völlig zulässigen Aussagen vorgeworfen wird, man ‘spalte’, ‘zündele’ oder sei irgendwie populistisch. Diese Menschen glauben, sie tun der Demokratie einen Gefallen, wenn sie den Druck so stark erhöhen, so daß jeder am Ende lieber seinen Mund hält. Als würden die ‘falschen’ Meinungen dann einfach aussterben.“
Julia Ruhs, BR-Redakteurin, in „Focus-Online“ am 3. November
„Der militärische Preis auf dem Schlachtfeld muß so groß sein, daß er die Führung Rußlands zu echtem Entgegenkommen zwingt. Aber weder ist das erkennbar noch gibt es echte Anzeichen dafür, daß die Länge des Krieges die Gefolgschaft der russischen Gesellschaft gefährdet. Derzeit läuft es eher auf bittere Zugeständnisse für die Ukraine hinaus. Zumal auch die russische Kriegswirtschaft zu funktionieren scheint, trotz der westlichen Sanktionen. (...) Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme sind in Kriegszeiten ziemlich belastbar und anpassungsfähig, gerade in Autokratien, die Zwang und Repression zum Einsatz bringen können.“
Jörn Leonhard, Professor für Geschichte an der Uni Freiburg, im „Tagesspiegel“ am 1. November
Was mir in der DDR am meisten fehlte, war das Gefühl von individueller Freiheit. Meinen konnte man, was man wollte, nur laut aussprechen nicht, jedenfalls nicht ungestraft. Das änderte sich für mich erstmals in der Wendezeit, mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung. Wer diese lange vermißte Freiheit jetzt wieder einschränken wollte, egal aus welchen gut gemeinten Gründen auch immer, der hätte mich nicht zum Freund. Jemand, der mit dieser und anderen Freiheiten wie selbstverständlich aufwuchs, ist vielleicht eher bereit, ein Stück davon herzugeben, wenn er erklärt bekommt, das müsse jetzt so sein, für die Sicherheit, die Demokratie oder ein anderes hehres Ziel. Bei der Benutzung von Begriffen wie Delegitimierung des Staates, „trusted flagger“ und dergleichen läuten bei mir ebenfalls ungewollt die Alarmglocken.“
Jan Josef Liefers, Schauspieler, in der „FAZ“ am 1. November
„Mit dem Offenbarungsverbot, das unter Strafe stellt, wenn das eigentliche und biologische Geschlecht einer Person absichtlich offengelegt wird, nachdem sie sich gültig einem anderen Geschlecht zugeordnet hat, ist dieser Schritt endgültig vollzogen: Wer die Realität benennt, begeht ein Verbrechen. Übrigens auch dann, falls sich die Person nach der Sperrfrist wieder dem Ursprungsgeschlecht zuordnen lassen würde. Die Absurdität des Gesetzes und des Transhypes an sich ist aber auch ihr effektivster Helfer: Wo waren die Menschenmassen, die gegen dieses Gesetz protestiert hätten? (…) Aber die Lethargie der Deutschen ist mittlerweile beinahe mit Händen greifbar.“
Anna Diouf, Opernsängerin und Redakteurin, bei „Tichys Einblick“ am 31. Oktober
„Mit dem E ist die Faszination für das Auto irgendwie weg. Die große Mehrheit will (...) einmal tanken und sich dann nicht mehr um ein Produkt kümmern, das auf Wunsch der Politiker grundlegend geändert, unbequemer und am Verbraucher vorbei gebaut werden soll. “
Rainer Meyer in seiner „Don Alphonso“-Kolumne in der „Welt“ am 31. Oktober