Bis in die Nacht zum 10. November 1989 war der Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie nicht nur für DDR-Bürger, sondern für alle Deutschen tabu, allein Diplomaten und Ausländer durften passieren. 35 Jahre später können dort alle Fußgänger in alle Richtungen und sogar diagonal über die Straße spazieren, weil unweit an der Kreuzung Friedrichstraße/Koch- beziehungsweise die Rudi-Dutschke-Straße eine „Rundum-Grün-Ampel“ jetzt den Verkehr regelt. Autos haben das Nachsehen und müssen ewig lange warten. Geht es nach den Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, soll das dauerhaft so bleiben. Zusätzlich möge die Kreuzung aber nun auch noch eine gestreifte Bodenmarkierung in Regenbogenfarben für die Diagonalquerung bekommen. „Es wäre ein Signal der Wertschätzung und Solidarität an die queere Community“, heißt es in einer Pressemitteilung der grünen Verkehrspolitikerin Antje Kapek vom 4. November. Vorbehalte der Senats-Verkehrsverwaltung, nach der Zebrastreifen geltendem Recht entsprechen müssen, würden damit ausgehebelt. Für derartige Bodenmarkierungen gelte keine Straßenverkehrsordnung, so Kapek. Deshalb hofft sie nun auf „Zustimmung der LGBTIQ*-aufgeschlossenen Wegner-CDU“.