© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/24 / 01. November 2024

Blick in die Medien
Knistern im Lautsprecher
Gil Barkei

Gegen den antideutschen Medienblock ist in den letzten Jahren eine Fülle an Kräutern gewachsen“, heißt es auf der Netz-Präsenz von Knister.net. Das Ende September gestartete Projekt will „neueste Nachrichten und Podcasts der Opposition“ online zu einer „täglichen Radiosendung“ bündeln – frei und gratis, ohne Abo eines Streamingdienstes wie Spotify.

Bisher versammelt das Internetradio dazu Audio-Beiträge unter anderem von der „Honigwabe“, vom Krautzone-Podcast, vom Internet-Fernsehsender AUF1, vom Freilich-Magazin, vom Nachrichtenmagazin Zuerst sowie von den Youtubern „Schattenmacher“ und „Konsequent frei“. Auch der bekannte IB-Aktivist und Publizist Martin Sellner steuert regelmäßig Berichte bei. Der Nutzer kann seine Auswahl der Kanäle selbst bestimmen.

Das Internetradio ist ein „Sammelplatz der Dissidenz“, aber auch ein „Reibungsfeld“ verschiedener Meinungen. 

Mit der Zusammenstellung zeigt Knister – ganz ohne Rauschen und Knacken aus der frühen Rundfunkanfangszeit –, wie vielfältig und erfolgreich die rechtsalternative Medienszene mittlerweile aufgestellt ist. Daß sich dabei die Meinungen auch mal „teils gegenseitig widersprechen“, versteht sich für die Verantwortlichen „von selbst, wie daß jeder mündige Mensch zu seinen eigenen Worten und Taten steht“. Knister sei „zwar ein Sammelplatz der Dissidenz, aber eben darum auch ein Reibungsfeld gegensätzlicher Auffassungen“. Wenn der Zuhörer „hier viele ungewohnte Meinungen und unbekannte Stimmen hört und dadurch angeregt wird, sich mit diesen Gegensätzen und Neuheiten auseinanderzusetzen, ist unser Minimalziel erreicht“.

Die Macher mit Sitz in Ludwigsfelde setzen bei Erstellung der „großen Playlist“ auch auf KI, zum Beispiel, wenn per Text-zu-Sprache ausgewählte Blogartikel in Hörstücke umgewandelt werden. „Neue Algorithmen“ helfen im Hintergrund bei der Beschaffung, Sortierung und Aufarbeitung der „Sendemasse“.

Und es ist noch viel geplant. Künftig sollen mehrere Kategorien von Plaudern über Nachrichten und Musik bis zu Hörbüchern mehr Individualität bieten. Dafür sucht das Team, das sich über Spenden finanziert, weitere ehrenamtliche Helfer.