Deutschland „zockt“ mehr und liest weniger
BERLIN. Menschen in Deutschland ab einem Alter von zehn Jahren verbringen pro Tag im Durchschnitt eine Stunde und 18 Minuten mit Kulturaktivitäten. Dazu zählen der Besuch kultureller Veranstaltungen und Einrichtungen oder künstlerische Tätigkeiten, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag dieser Woche mitteilte. Auch Lesen, Musikhören oder Computerspiele gehören zu den Aktivitäten. Vor allem die letzteren trieben die Entwicklung an. Die dafür aufgewendete Zeit verdoppelte sich im Vergleich zu 2012 und betrug durchschnittlich rund 19 Minuten pro Tag. Der Anstieg war nahezu gleichmäßig in allen Altersgrupppen zu beobachten. Während aber 12- bis 18jährige mit einer Stunde und zwölf Minuten die spielfreudigste Gruppe bildeten, verbrachten Senioren ab 65 Jahren lediglich sechs Minuten täglich dafür. Auch bei anderen Kulturaktivitäten verzeichnete das Bundesamt leichte Anstiege. Die Ausnahme bildete das Lesen: Im Jahr 2012 konsumierten die Menschen in Deutschland für etwa 32 Minuten täglich ein Buch, eine Zeitschrift oder eine Zeitung. Zehn Jahre später waren es 27 Minuten. Lediglich bei Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren stieg der Konsum. Fernsehen und Streaming wurden separat aufgefaßt. Die dafür aufgewendete Zeit betrug zwei Stunden und acht Minuten täglich und stieg nur leicht gegenüber dem Jahr 2012. (kuk)
Streit im Bundestag wegen Kreuz im Sitzungssaal
BERLIN. Im Deutschen Bundestag gibt es Streit um ein Kreuz. Wegen Renovierungsarbeiten soll eine Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 6. November ausnahmsweise im Saal der CDU/CSU-Fraktion stattfinden. Dort hängt ein Kreuz an der Wand. Das stört jedoch den Grünen-Abgeordneten Maik Außendorf. Er richtete deshalb einen Brief an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Darin schreibt er: „Das sichtbare Kreuz als Symbol einer bestimmten Religionsgemeinschaft widerspricht dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche.“ Außendorf bittet die Bundestagspräsidentin deshalb, dafür Sorge zu tragen, „daß die kommende Ausschußsitzung in einem weltanschaulich und religiös neutralen Sitzungsaal stattfinden kann“. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, reagierte laut Bild empört: Die Unionsfraktion stelle dem Wirtschaftsausschuß „kollegial ihren Sitzungssaal zur Verfügung und wird umgehend mit einer geradezu provozierenden Forderung konfrontiert“, so Frei. Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen müßten daher „unverzüglich klarstellen, ob es sich um eine verirrte Einzelmeinung oder eine Fraktionsposition handelt“. Bundestagspräsidentin Bas wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern. Ihre Sprecherin erklärte laut Focus Online, daß Bas keine öffentlichen Auskünfte zu ihrer Korrespondenz gebe. (idea/JF)
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