„Schlechte Ampelverlierer lieben Unterdrückung: Regierungsbelächler wie ich sollten Herrn Habecks jüngste Drohungen ernst nehmen. Bis zur nächsten Wahl drohen häßliche elf Monate mit Zensur und Kampf um die Meinungsfreiheit.“
Rainer Meyer „Don Alphonso“, Autor, in der „Welt“ am 29. Oktober
„Volkswagen läuft die Zeit davon. In China hat der Konkurrent BYD den Wolfsburger Konzern mit all seinen Marken inzwischen komplett überholt. Die Probleme von VW sind ein bißchen wie Zahnschmerzen: Je länger es dauert, sie zu beheben, desto schmerzhafter und teurer wird die Wurzelbehandlung.“
Lazar Backovic, Autoindustriereporter, im „Handelsblatt“ am 29. Oktober
„Bislang kaum beachtet, bahnt sich in den deutschen Städten und Gemeinden ein finanzielles Desaster an, das die ohnehin taumelnde Republik vollends aus der Bahn werfen könnte. Vor der Pandemie schien alles noch in recht guter Ordnung. Sicher, es gab damals schon Kommunen in finanzieller Notlage und einen Investitionsrückstand in dreistelliger Milliardenhöhe, aber die Handlungsfähigkeit der meisten Kommunen war gegeben. Seit drei Jahren verschlechtert sich die finanzielle Lage rapide.“
Boris Palmer, Tübinger Oberbürgermeister, in der „FAZ“ am 28. Oktober
„Wagenknecht hat überhaupt kein Interesse, Landesregierungen oder Dorfbürgermeister zu stellen. Ihr Ziel ist es, die Westbindung Deutschlands aufzulösen. Sie arbeitet daran, das russische Erpressungspotential gegen Westeuropa stetig zu erhöhen und die militärische Überlegenheit Rußlands für alle Zeiten zu zementieren. Dazu braucht sie eine opportunistische CDU, die eine solche Haltung in ihren Reihen aus Gründen des Machterhalts duldet. Ich fürchte, daß sie mit dieser Strategie Erfolg haben wird. Aber die CDU verrät dabei ihre Werte und zerstört sich selbst. Das würde nicht nur die sächsische, sondern auch die Bundes-CDU betreffen. Aber viel wichtiger ist: Es geht nicht nur um unsere Partei, es geht um unser Land. Um die Verteidigung von Demokratie und Freiheit. Wir haben den Eindruck, daß die CDU das noch nicht so richtig begreift und unser Brief da helfen könnte.“
Arnold Vaatz, DDR-Bürgerrechtler und CDU-Politiker, im „Cicero“ am 28. Oktober
„Die auf Bismarck zurückgehenden Sicherungssysteme können aber nur überleben, wenn sie sich der wirtschaftlichen Realität anpassen. Und die lautet: Der Wohlstand stagniert. Die Leistungen können also nicht immer weiter wachsen. Sie sollten vielmehr gekürzt werden, wenn sie erkennbar kontraproduktiv wirken. So leistet sich Deutschland das (nach Luxemburg) weltweit großzügigste System der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wissenschaftlich belegt ist, daß das zu einer hohen Zahl von Fehltagen führt.“
Johannes Pennekamp, Wirtschaftsredakteur, in der „FAZ“ am 28. Oktober
„Als Habeck merkt, daß hier etwas ganz gewaltig schiefläuft, springt er auf und sagt zum indischen Kollegen, ‘I should listen to you.’ (‘Ich hätte Ihnen zuhören sollen.’) Der Handelsminister hatte erklärt, ‘you should stop buying German equipment now’ (‘Man sollte aufhören deutsche Ausrüstung zu kaufen’), weil es Komponenten aus China enthalte, von dem Indien unabhängig werden will. Habeck läßt das erstmal so stehen und widerspricht nicht.“
Jürgen Klöckner, Politik-Redakteur, auf X am 26. Oktober