Das Christentum scheint in Zeiten der Islamisierung Europas gerade bei jungen Menschen mehr und mehr auf dem Rückzug zu sein. Aber ist dem wirklich so? In den Sozialen Medien haben es sich zahlreiche christliche Influencer zur Aufgabe gemacht, dem Einfluß der digitalen Rekrutierung durch muslimische Prediger einen modernen christlichen Gegenpol aufzubauen. Die deutsche Ärztin und Autorin Jana Hochhalter betreibt unter dem Namen „Jana Highholder“ einen Instagram-Account, auf dem sie die Inhalte ihrer lebensnahen christlichen Bücher und Onlinekurse in zeitgemäße Videos verpackt. In den Clips geht es um alles, was Jugendliche so beschäftigt.
Dabei packt die Koblenzerin auch Themen an, von denen viele Kirchenvertreter in ihrem oft verzweifelten Versuch, in der heutigen Gesellschaft Anklang zu finden, lieber die Finger lassen. So beklagt die Medizinerin „die dramatische Entwicklung“ bei den Abtreibungsraten. Die Begründung des Rechts auf die „Freiheit, sich selbst zu entscheiden“, läßt die 26Jährige nicht gelten. Vielmehr bekennt sie klar: „Prinzipiell halte ich Abtreibungen für egoistisch.“
Klare Positionen zu „Queer Pride“ und zum Begriff Sünde
Auch das Instagram-Profil „Liebe zur Bibel“ zeigt klare christliche Kante gegen die durch Gender-Wahn und „Queer Pride“ geprägte weltliche Moderne. Dabei sucht sie auch den Kontakt zur LGBTQ-Gemeinschaft und betet für deren Erlösung. Es ist diese Unmißverständlichkeit, dieses eindeutige Bekenntnis zu einem unverrückbaren Wertefundament, das den Erfolg der christlichen Influencer ausmacht.
Das gilt auch für den Insta-Account „Liebe zur Bibel“, auf dem Fragen behandelt werden wie „Warum Deutschland sich nach KONSERVATIV sehnt“. Das Motto des Projekts lautet „Geh los und predige das Evangelium“ und ist ein Selbstauftrag zur echten Bibeltreue. Was genau dies bedeutet, darüber herrscht unter den Gläubigen wie wohl zu allen Zeiten auch bei den „Followern“ Jesu im digitalen Zeitalter Uneinigkeit.
Das zeigt sich unter anderem an der Definition des Begriffs der „Sünde“. Der TikToker Emanuel predigt den über 90.000 Fans seines Kanals hier eine sehr weite Interpretation. Neben „Lust“ im allgemeinen – und „Selbstbefriedigung“ im besonderen – zählt der meist schwarzbekleidete junge Mann auch den „Nationalstolz“ zu den Dingen, die für einen Christen „verboten“ sein sollen.
Andere Influencer wie das „Christian Girl“ („princess of Jesus“) konzentrieren sich in ihrer „Strenge“ eher auf die konkreten Worte, wie sie im „Buch der Bücher“ tatsächlich niedergeschrieben sind. So läßt die Schwarze keinen Zweifel daran aufkommen, daß die Bibel die Ausübung von Homosexualität ganz klipp und klar als „todbringende Sünde“ benennt.
Viele christliche TikToker setzen sich in ihren Videos auch bewußt mit den vielen islamistischen Beeinflussern auf der Plattform auseinander. Der zum Christentum konvertierte „Ex-Muslim“ preist das christliche Prinzip der Vergebung und prangert die sogenannten „Ehrenmorde“ im kriegerisch geprägten Glauben vieler Moslems an. Andere setzen den auf islamischen Kanälen verbreiteten Clips, in denen vermeintliche ehemalige Christen dafür gefeiert werden, sich heute zum Islam zu bekennen, Videos entgegen, in denen vor allem junge Frauen aus dem arabischen Kulturkreis ihre Freude über die Freiheit und die bedingungslose Liebe, die sie durch Jesus gefunden haben, teilen.
Neben reichweitenstarken christlichen Kanälen gibt es auch viele kleinere TikToker, die sich sehr persönlich mit dem Glauben auseinandersetzen. Der Youtuber und TikToker „Auftanken“ ruft in seinen Clips zur Selbstprüfung durch die Worte Jesu auf. Andere wie die Livestreamer „davidprinceofgod1“ oder die Straßenprediger von „teamjesus777official“ suchen über ihre Online-Auftritte vor allem den direkten Draht zu ihren Zuschauern, um ihnen ihren Herrn und Erlöser näherzubringen. Dieser hat also ganz offensichtlich noch viele gute Leute in seinen Reihen; auch wenn diese nicht mehr unbedingt in den offiziellen Amtskirchen vorzufinden sind.