© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/24 / 25. Oktober 2024

Leserbriefe

Zu: „Der Preis des Friedens“ von Bruno Bandulet, JF 43/24

Kairos Washington

Gewinnt Kamala Harris am 5. November, sind die nächsten vier Jahre Ukrainekrieg vorprogrammiert. Sie versteht nicht, was es mit Rußland und seinem Selbstverständnis als Weltmacht auf sich hat. 

Im Mittelalter überstand es den Mongolensturm. 1237 siegten die Mongolen erstmals bei Rjasan, 1483 kapitulierten sie endgütig an der Ugra. Rußland hat damals 245 Jahre lang Krieg geführt und wird dies jederzeit wieder tun, wenn es das für nötig hält, ganz gleich ob im Verteidigungs- oder im Angriffsmodus. Die wenigen Jahre jedenfalls, welche die Ukraine mit Nato-Unterstützung jetzt Sturm zu laufen vermag, sitzt es auf einer Pobacke ab. 

Wir als Westen sollten unser Heil nicht darin suchen, diesen Krieg so lange wie irgend möglich auszudehnen. Die Lieferung immer weitreichenderer Waffen an die Ukraine wird den russischen Selbstbehauptungswillen nicht brechen, sondern ganz im Gegenteil nur noch weiter stärken. Dieser erwächst aus der kulturellen Identität der (allermeisten) Russen, einem Volk mit tausendjähriger Tradition anzugehören und nicht einer postmodernen Konstruktion wohlstandsverwöhnter EU-Bürger. Selbst Stalin hat seinen Krieg gegen Hitler wohlweislich als „großen vaterländischen Krieg“ ausgerufen und nicht etwa als „großen kommunistischen Krieg“. Der Unterschied zum Mittelalter besteht darin, daß Rußland im Mongolensturm allein stand und nicht wie heute China im Rücken hatte, welches sich nicht nur in einer tausend-, sondern in einer dreitausendjährigen Tradition weiß.

Dr. Thomas Grüning, Stadtroda/Thüringen




Himmelfahrtskommando Kursk

Von Heldenmut der Ukraine zu reden, ist Kriegspropaganda. Dummheit wäre eine passendere Bezeichnung. Seit sich das Land auf die Auseinandersetzung mit Rußland eingelassen hat, hat sich seine Lage ständig verschlechtert. Auch der gerühmte Vorstoß nach Kursk wird ein verlustreiches Himmelfahrtskommando. Wer das wissen will, kann es auch. Zum Glück gibt es noch unabhängige Portale im Netz. Die Redensarten von Gegenoffensiven oder gar Siegesplänen zeugen von Realitätsferne. Wenn die Ampel das untergehende Regime Selenskyj weiter unterstützt, bringt sie Deutschland in Gefahr mitgerissen zu werden.

Volker Wittmann, Philippsburg






Zu: „Ende einer Lebenslüge“ von Dieter Stein, JF 42/24

Untätigkeit und Feigheit

Dank an Dieter Stein für die pointierte Darstellung des immer mehr um sich greifenden arabischen Antisemitismus. Dieser verbreitet sich tatsächlich auch „dank“ der Untätigkeit und Feigheit der Regierenden jeglicher Couleur, dies zu benennen und zu unterbinden. Das israelische Volk wurde vom ersten Tag seiner Gründung an, im Jahr 1948, von arabischer Seite beschossen und bedroht. Deutlicher als hier kann es nicht benannt werden: Israel beabsichtigt nicht, „sich von der Landkarte tilgen, noch einmal auf die Schlachtbank führen zu lassen.“ Wer kann es diesem leidgeprüften Volk ernsthaft verübeln?

Sylvia Sobel, Berlin






Zu: „Kulturelle Unterschiede“ von Ulrich Clauß, JF 42/24

Grünes Ablenkungsmanöver

Zwischen unangenehmem Begaffen und Mord ist ein großer Unterschied. Was sagt Cem Özdemir zu dem offenen Brief von Michael Kyrath, dessen Tochter und deren Freund am 25. Januar 2023 in einem Nahverkehrszug in Brokstedt durch 38 Messserstiche ermordet worden sind? 300 weiteren Eltern ist ähnlich Schreckliches widerfahren. Ihre Kinder sind unschuldige Opfer der Migrationspolitik.

Marieluise Fieger-Besdziek, Riegel a. K.






Zu: „Von Stabilität weit entfernt“ von Antje Hermenau, JF 42/24

Demokatiefeinde im Bundestag

Wer die Demokratie retten will, indem er die Opposition verbietet, den politischen Gegner bespitzelt, diffamiert, ihm die demokratischen Grundrechte verweigert und ihn vom demokratischen Diskurs ausschließt, der ist ein Demokratiefeind! Und die Union sollte endlich aufwachen. Denn die Brandmauer ist ein geschickter Schachzug von Linksgrün, um eine konservative Mehrheit der Bürger zu diskreditieren und zu spalten. Und damit zwingen die Linksgrünen die Union praktisch in linke Regierungsbündnisse. Diese politische Ausrichtung war ganz im Sinne von Merkel und ihren devoten Parteifreunden. Aber die neuen Vorsitzenden von CDU und CSU sollten sich endlich ehrlich machen, sich von der Merkelschen Gefangenschaft befreien, sich auf ihr neues Parteiprogramm besinnen, die Wünsche der Bürger berücksichtigen und Brücken statt Brandmauern bauen! Denn im CDU-Parteiprogramm, da heißt es: „Geleitet von unseren Grundwerten vereinen wir christlich-soziale, liberale und konservative Anliegen.“ Und weiter: „Bürgerliche Politik lädt ein und schließt nicht aus.“

Hartmut Völkel, Olpe






Zu: „Alternativen gegen die Alternative“ von Jörg Kürschner, JF 42/24

Messerbestückte Massenzuwanderung

Ein merkwürdiges Demokratieverständnis macht sich hierzulande breit: Wenn demokratisch gewählte Parteien unangenehme Wahrheiten aussprechen und damit auch noch Mehrheiten gewinnen, dann sollen sie verboten werden. Vom politischen Gegner wird der weisungsabhängige Verfassungsschutz zur Diffamierung einer Partei mißbraucht. Dessen freihändige Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextrem“ bleibt bislang ohne belastbare Beweise. Wenn aber ein Kanzler von dringend erforderlicher Remigration spricht, ist das nicht „rechtsextrem“. 

Es ist lächerlich, daß allein der Ausspruch „Alles für Deutschland“, egal, wer ihn schon einmal gebraucht hat, mit hohen Geldstrafen geahndet wird. Muß ich bei öffentlichen Äußerungen stets „Mein Kampf“ durchblättern, um straffrei zu bleiben? Auch das Ausland ist fassungslos. Dort gibt es allerdings auch keinen „Verfassungsschutz“, der die eigenen Bürger bespitzelt. Die „Omas gegen Rechts“ sollten lieber einen Gedenktag für die inzwischen Tausenden deutschen Opfer der von Merkel und der sie stützenden CDU initiierten messerbestückten Massenzuwanderung fordern.

Hans-Dirk Krämer, Langenfeld






Zu: „Mit rechts erfolgreich“ von Fabio Collovati, JF 42/24

Kuscheln mit „Neo-Faschistin“

Was war nicht alles nach ihrem fulminanten Wahlsieg vor zwei Jahren über Meloni gehetzt worden: eine Rechtsextremistin, Neo-Faschistin, Neuauflage Mussolinis. Im übrigen werde ihr Bündnis – wie man es von Italien gewohnt ist, wo Regierungen selten mehr als ein paar Monate halten – schnell platzen und sie an den Realitäten scheitern. Und nun – zwei Jahre später? Die Regierung ist stabil, ihr Programm wird umgesetzt, die Migrationsfrage ist offensiv und erfolgreich angepackt, das Land und die Wirtschaft florieren, die Menschen sind zufrieden und belohnen Meloni mit weiteren Wahl­erfolgen. Also so ziemlich das Gegenteil von der aktuellen Situation in Deutschland. Staatsbesuche der ehemals Verfemten in Brüssel, Kiew, Berlin – roter Teppich ausgerollt, Küßchen links, Küßchen rechts, Selfies mit von der Leyen. Brandmauer zum Faschismus? Fehlanzeige, war gestern! 

So könnte auch die AfD reüssieren, wenn sie sich endlich von Irrläufern wie Höcke trennte, lieber zur Nato statt zu Putin bekennen würde und endlich charismatisches Spitzenpersonal aufböte. Alice Weidel, so sehr sie sich auch bemüht, „kommt einfach nicht rüber“. Von einem Talent wie Frauke Petry hätte sich die Partei niemals trennen dürfen.

Dr. Jürgen Ptucha, Gotha






Zu: „Einmal Nation mit alles bitte“ von Dirk Pelster, JF 42/24

Entweder ganz oder gar nicht

Wenn wir uns doch einig sind, daß Multikulti gescheitert ist, inwieweit soll uns dann eine Differenzierung zwischen z.B. einem „syrischen Deutschen“ und einem „deutschen Deutschen“ (oder „Bio-Deutschen“ etc.) in irgendeiner Form weiterbringen? Meiner Meinung nach sollte es keine Abstufungen geben. Entweder, jemand verdient sich über einen ausreichend langen Zeitraum von vielen Jahren die Aufnahme in unsere Volksgemeinschaft durch einwandfreie Integration (oder besser noch Assimilation!), oder er hat schlicht und einfach keinen deutschen Paß zu bekommen. Auch bedarf es keiner Unterkategorien. Vielmehr sollte die Meßlatte exorbitant höher gelegt werden bei der Entscheidung darüber, wer sich einen deutschen Paß verdient hat. Und in letzter Konsequenz ist auch darüber nachdenken, ihn denen wieder zu entziehen, die ihn sich erschlichen haben.

Benjamin Katz, Bruchsal






Zu: „Von Gier und Brutalität getrieben“ von Thomas Schäfer, JF 42/24

Übermacht mit Kriegsverbrechen

Die damaligen Verhältnisse im heutigen Südafrika werden hier hervorragend in aller Kürze zusammengefaßt. Es war ja nicht nur diese Übermacht der Briten, der die Buren nicht mehr standhalten konnten, sondern auch das durchaus kriegsverbrecherische Verhalten der Engländer. Zusätzlich zogen sie durch das ganze Land Stacheldrahtzäune, so daß den Buren die freie Entfaltung ihrer Trupps nicht mehr möglich war, zumal sie vor allem nachts unterwegs waren. Das Einsperren der Frauen und Kinder hatte noch viele Jahre später Auswirkungen auf die Internierung vor allem der Deutschen im damaligen Tanganyika (heute Tansania), in Südafrika, Südwestafrika (Namibia) und anderen Ländern im südlichen Afrika. Sofort nach Kriegsausbruch 1939 wurden alle männlichen Personen über 16 Jahre eingesperrt und später in Südafrika interniert. Die deutschen Frauen und Kinder in Süd- und Südwestafrika (südafrikanisches Protektorat) durften auf ihren Farmen und Anwesen bleiben, sie wurden nie in sogenannte Camps gesperrt. Ganz anders verfuhr man mit diesen Personen in den englischen Kolonien und Protektoraten, wie z. B. Tanganyika. Dort wurden die Frauen und Kinder in bestimmten Lokalitäten zusammengezogen. Sie sollten dann nach Südafrika in Internierungslager gebracht werden. Hiergegen verwahrte sich die Südafrikanische Regierung, die keine Frauen und Kinder in irgendwelche Camps eingesperrt sehen wollte. Süd-Rhodesien (Simbabwe) stand jedoch unter englischer Herrschaft, also brachte man alle deutschen Frauen und Kinder aus Tanganyika und anderen englischen Kolonien und Protektoraten dorthin. Dort fand später eine Familienzusammenführung statt.

Nach dem Kriege kamen die Südafrikaner den Deutschen aus den Internierungslagern in Süd-Rhodesien noch einmal zu Hilfe. Die Engländer wollten diese Menschen in den außergewöhnlich kalten Hungerwinter 1946/1947 nach Deutschland schicken. Weil die Häfen für ein solches Vorhaben in Südafrika lagen, wurde die Durchfahrt der Züge, beladen mit diesen Deutschen, verboten. Erst im Frühjahr 1947 wurde Deutschland erreicht.

Helmut von Brandis, Iphofen






Zu: „Konflikt aus dem zu nahen Osten“ von Peter Möller, JF 41/24

Keine historische Verantwortung

Nach der Neufassung des Staatsangehörigkeitsrechts im Juni 2024 durch die „Ampel“ müssen sich einbürgerungswillige Ausländer zwingend zur „besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft“ und zum „Schutz jüdischen Lebens“ bekennen. Teile der SPD gingen sogar noch weiter und forderten, von Eingebürgerten, die sich später als Antisemiten entpuppen, den deutschen Paß wieder einzukassieren. So widerwärtig antisemitisches Gedankengut auch ist, so halte ich es grundsätzlich für bedenklich, Sanktionen für Meinungen und Überzeugungen zu erheben, ohne daß konkrete Taten erfolgt sind. Warum muß sich ein Ausländer, der Deutscher werden möchte, zu einer besonderen historischen Verantwortung Deutschlands bekennen und jüdisches Leben schützen, wenn er und seine Familie mit der Shoa nichts zu tun hatten und Juden als „ganz normale Menschen“ wahrgenommen werden? Und warum, liebe SPD, soll die Staatsbürgerschaft nur bei antisemitischen Straftaten – was schon eine plumpe Beleidigung sein kann – verwirkt werden? Was ist mit Schwerverbrechen wie Mord, Totschlag, Körperverletzung, Raub, islamistische Messer-Kriminalität usw.? Hier könnten in nicht geringem Umfang Pässe eingezogen, abgeschoben und ein lebenslanges Einreiseverbot ausgesprochen werden. Haftstrafen werden in den Gefängnissen der jeweiligen Heimatländer abgesessen, was für den deutschen Steuerzahler günstiger sein sollte als der Vollzug in Deutschland. Fazit: Was dem Bürger als „klare Kante“ gegen Judenhaß verkauft wird, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als reiner Aktionismus und als ein weiterer Schritt in Richtung Gesinnungsstaat. Die Stasi läßt grüßen! An die heißen Eisen, die die öffentliche Sicherheit nachhaltig verbessern würden, trauen sich die Ampel-Amateure nicht dran. Wohl, weil es den „Rechten“ in die Karten spielen könnte, wenn täglich unter medialer Berichterstattung Flieger in Richtung der einschlägig bekannten Länder abheben.

Frank Reiners, Waiblingen