© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/24 / 25. Oktober 2024

Meldungen

Gebäude aus assyrischer Besatzung Judäas entdeckt 

JERUSALEM. Im Jahre 701 v. Chr. startete der assyrische König Sin-achche-eriba, der von den Hebräern Sanherib genannt wurde, einen Feldzug gegen das Reich von Judäa, welcher auch im Alten Testament Erwähnung fand. Auslöser war die Weigerung des judäischen Herrschers Hiskija, die Oberhoheit des Assyrers anzuerkennen. Dieser konnte große Teile des jüdischen Reiches besetzen, scheiterte allerdings bei der Belagerung von Jerusalem. Ein historisches Zeugnis aus der Zeit vor 2.700 Jahren fanden jetzt israelische Archäologen unter Neria Sapir von der Israel Antiquities Authority (IAA) bei Ausgrabungen im Jerusalemer Stadtteil Mordot Arnona. In deren Verlauf kamen die Überreste eines judäischen Verwaltungsgebäudes zum Vorschein, welches von den Truppen des assyrischen Eroberers in Schutt und Asche gelegt worden war (Pressemitteilung der IAA vom 9. Oktober 2024). Anhand der entdeckten großen Vorratsgefäße für Getreide, Wein und Olivenöl steht zu vermuten, daß Beamte des Hiskija hier Naturalsteuern der Landwirte der Umgebung gehortet hatten. Mit der Zerstörung des damals noch vor den Toren der Stadt liegenden Bauwerkes wollte Sin-achche-eriba sicher seine Überlegenheit unter Beweis stellen. (ts)

 www.iaa.org/il/en/page_news




Das „Gold des Nordens“ kam aus arktischen Gefilden 

WASHINGTON. Walroß-Elfenbein galt im Mittelalter als das „Gold des Nordens“ und wurde ab etwa 900 n.Chr. von den Wikingern beziehungsweise skandinavischen Händlern in ganz Europa verkauft. Bislang galt als sicher, daß die Nordmänner die Meeressäuger nur in Island und Südgrönland gejagt hatten. Dem widersprechen nun aber die Untersuchungen eines Teams um Peter Jordan von der schwedischen Universität Lund. Diesen zufolge stammte ein Großteil des Walroß-Elfenbeins von Tieren, deren genetische Signatur auf einen geographisch abgelegenen Lebensraum im hohen Norden hinweist (Online-Ausgabe von Science Advances vom 27. September 2024). Daraus zogen die Forscher folgenden Schluß: Entweder drangen die Wikinger und deren Nachfolger viele hundert Kilometer weiter in die Arktis vor als bislang angenommen oder sie kauften das Elfenbein von den Thule Inuit, die ursprünglich im Gebiet um Tschukotka in Ostsibirien lebten und später über die Beringstraße und Alaska nach Nordkanada und Grönland vorstießen. Zur Untermauerung der ersteren These segelte Jordans Kollege Greer Jarrett mit einigen seiner Mitarbeiter in einem nachgebauten Wikinger-Schiff im Sommer diesen Jahres die Baffin Bay hinauf. (ts)

 www.science.org



Erste Sätze

Vor kurzem bekam ich von einer Verfechterin der Erinnerung, einer Antiquarin, die ich in einem verlassenen Städtchen nahe der Schweizer Alpengrenze kennengelernt hatte, ein Geschenk. Sie überraschte mich mit dem Buch „Illustrierter Führer durch die Bukowina, 1901“.

Noémi Kiss: Schäbiges Schmuckkästchen. Reisen in den Osten Europas, Berlin 2015




Historisches Kalenderblatt 30. Oktober 1864: 

Mit der Unterzeichnung des Friedens von Wien beenden Österreich, Preußen und Dänemark den am 1. Februar begonnenen Deutsch-Dänischen Krieg. Das besiegte Dänemark verzichtet auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg.