© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/24 / 25. Oktober 2024

Trump oder Harris: Klare Wahlempfehlung im Namen Max Plancks
Am politischen Stammtisch

Kurz vor der US-Präsidentenwahl drängt es den Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), den Molekularbiologen Patrick Cramer, sich zu seiner Wunschkandidatin Kamala Harris zu bekennen. Denn Donald Trump habe während seiner ersten Amtszeit seine Wissenschaftsfeindlichkeit dadurch unter Beweis gestellt, daß er Stellen in der US-Umweltschutzbehörde bevorzugt mit „Klimawandelskeptikern“ besetzte. Insgesamt habe die Trump-Administration zwischen 2017 und 2020 346 „wissenschaftsfeindliche Aktivitäten“ zu verantworten; den traurigen Höhepunkt dieser Politik markiere der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen im November 2020. Während der Corona-Pandemie habe sich dieser Präsident zudem als „Treiber von Desinformation in den sozialen Medien“ profiliert (Max Planck Forschung, 3/2024). Cramer scheint bei dieser Anklage schon die Selbstgleichschaltung von MPG, Deutscher Forschungsgemeinschaft und den Universitäten im Zuge der im Herbst 2015 ausgerufenen „Willkommenskultur“ vergessen zu haben. Wenn er dazu noch Trump als Urheber des aktuell an US-Hochschulen durch „propalästinensische“ Proteste getragenen „Kulturkampfes“ sieht, hat der Biologe Cramer hinlänglich bewiesen, daß er in seinem Göttinger Labor besser aufgehoben ist als am politischen Stammtisch. (ob)  www.mpg.de/maxplanckforschung