Kaum ist die vierte Staffel der amerikanischen Erfolgsserie „Emily in Paris“ in der Online-Videothek Netflix erschienen, kündigt der französische Präsident Emmanuel Macron Italien den Kampf an. Oder ist es nur Rom? Tatsächlich endet die Staffel in Italiens Hauptstadt und schafft damit Ausblick auf eine Fortsetzung der Serie im Nachbarland.
Für das französische Staatsoberhaupt ergibt eine „Emily in Paris“ in Rom oder „Emily in Rom“ jedoch keinen Sinn, wie er dem amerikanischen Magazin Variety in einem Interview Anfang Oktober erklärte und beteuerte, „hartnäckig darum kämpfen“ zu wollen, damit Emily in Paris bleibe. Sonst müßte seine Frau Brigitte Macron vermutlich nach Rom übersiedeln, sollte sie weiterhin eine Rolle in der Serie wünschen. In der letzten Staffel spielt sie nämlich eine kurze Szene mit der Protagonistin Emily. Ein Theater ganz im Sinne der Comédie-Française.
38 Prozent der Touristen, insbesondere Amerikaner, zählen die Serie „ Emily in Paris“ zu ihren Reisegründen.
Im Gespräch mit dem Magazin Hollywood Reporter fragt sich Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri dann doch, ob Präsident Macron „keine dringlicheren Probleme zu klären“ habe und verweist darauf, daß eine Filmgesellschaft wie Netflix gewiß keine Anordnungen von Staatsoberhäuptern annehme, die auf politischem Druck beruhen. Der Druck mag berechtigt sein, denn seit dem Serienstart 2020 genießt Paris an besonderer Attraktivität. 38 Prozent der Touristen, insbesondere Amerikaner, zählen die Serie zu ihren Reisegründen, wie eine Umfrage des Nationalen Kino- und Animationszentrums ergab.
Das Szenario der Serie hält sich simpel. Emily Cooper, eine junge Amerikanerin, angelt sich sowohl durch zahlreiche Liebesabenteuer als auch professionelle Herausforderungen in der Werbebranche. Natürlich eignet sich hierfür die Stadt der Liebe am besten. Welche andere Hauptstadt ist so sauber wie in der Serie dargestellt? Darin setzen sich die Nachbarn mit Leib und Seele für eine Problemlösung ein. Eine Handtasche kann getrost auf der Parkbank des Jardin des Tuileries abgelegt werden, denn in der Komödie sind Taschendiebe wie weggeblasen. Paris verwandelt sich zum lebenden Laufsteg, wenn es um Emilys Garderobe geht, die in jeder Folge ausgefallener wird, bis hin zum Lächerlichen.
In Stadttouren gibt es die Hauptorte der Dreharbeiten zu besichtigen. Ab 35 Euro, um sie mit dem Finger auf der Stadtkarte gezeigt zu bekommen, bis hin zu zweistündigen Führungen für mehr als 300 Euro pro Person, Croissant inklusive: „Suchst Du nach dem ultimativen Pariser Abenteuer? Tritt in die Fußstapfen von Emily Cooper, der neusten Fashionista von Netflix, die die Welt im Sturm erobert“ und sich „ein Leben in der wunderschönen französischen Hauptstadt aufgebaut“ hat.