© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/24 / 25. Oktober 2024

Zitate

„Mit großer Erleichterung verlasse ich dieses Land, das sich in einem desolaten Zustand befindet. (...) Anfangs hatten wir nur kleinere Probleme mit Berlin: Uns nervte die technologische Rückständigkeit, das miserable Internet, die Unmöglichkeit, an vielen Orten mit Karte zu bezahlen. (...) Das Schlimmste für mich sind die Probleme mit der Bürokratie. Wir befinden uns praktisch immer in irgendeinem Streit mit den Behörden. Und das liegt meist daran, daß die Verwaltung etwas nicht anerkennt.  (...) Auf jeden Fall hat fast jeder Deutsche eine ähnliche Geschichte zu erzählen.“

Jacek Dehnel, Schriftsteller, in der „Newsweek Polska“ und am 20. Oktober




„Deutschland hält nicht nur die geographischen Grenzen sperrangelweit offen, sondern (...) auch den Zustrom in den Sozialstaat. Solche ‘Einladungen’ verbreiten sich via Mobiltelefon in Lichtgeschwindigkeit weltweit. Folge: Für zehn nach endlosen juristischen Querelen mühsam zurückgeführte Ausreisepflichtige kommen Tausende nach. Fachkräfte sind es in den seltensten Fällen.“

Josef Kraus, Oberstudiendirektor und von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, bei „Tichys Einblick“ vom 17. Oktober




„Statt dem Markt zu überlassen, ineffiziente Teilnehmer auszusortieren, hat Habeck das Subventionsbudget gemäß keynesianischem Prinzip immer weiter aufgebläht. Es ist laut Subventionsbericht der Bundesregierung bereits mehr als doppelt so hoch wie im Schnitt der zehn Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie. Das zentrale Politikelement Habecks besteht darin, staatlichen Schutz anzubieten und kollektivistische Hilfe zu suggerieren. Diese Strategie steht im fundamentalen Gegensatz zum Bild des eigenverantwortlich handelnden Menschen – und das liegt der Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft zugrunde.“

Ralf Johst, Online-Redakteur, im „Focus“ am 17. Oktober




„Nun kann man durchaus der Meinung sein, daß Thomas Gottschalk falsch liegt mit seiner Selbsteinschätzung und seiner Gesellschaftsdiagnose. Man darf auch furchtbar finden, wie eingangs zitierte Autorin, daß Gottschalk – weiteres Zitat aus der Kolumne – ‘Jenny Elvers und Ariane Sommer als ,Luder‘ vorstellte, Iris Berben herablassend das Knie tätschelte oder für eine Saalwette zum Blackfacing aufrief’. Allerdings ist derlei der reinste Kindergeburtstag verglichen mit der Art und Weise, wie zum Beispiel ein Jan Böhmermann heute nicht davor zurückschreckt, das Leben und die Karriere Dritter zum Zweck des Entertainments zu zerstören – und dafür jüngst mal wieder mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, wie moralisch verkommen die deutsche Fernsehlandschaft heute wirklich ist, während jene, die sich darin bestbezahlt eingerichtet haben, so tun, als wäre früher alles schlimmer gewesen.“

Ben Krischke, Autor, im „Cicero“ am 16. Oktober




„Würde man es ernst meinen bei der SPD mit einer ordentlichen Steuerpolitik, würde man sich trauen, die Minijobs abzuschaffen. Diese Fehlkonstruktion zeigt zwar auf der einen Seite, wie wichtig und beliebt Jobs mit niedrigen und einfachen Steuer- und Sozialabgaben sind. Doch auf der anderen Seite halten Minijobs die Beschäftigten in den kleinen Verträgen gefangen. Sie sorgen in Kombination mit Schwarzarbeit auch für enorme Kollateralschäden und verursachen Altersarmut.“

Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin, im „Spiegel“ am 16. Oktober