© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/24 / 18. Oktober 2024

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Kirmes-Mord: Gericht spricht US-Soldaten frei  

SPANGDAHLEM. Im Fall der tödlichen Messerattacke bei einer Kirmes im rheinland-pfälzischen Wittlich vom August 2023 hat das amerikanische Militärgericht auf dem Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem den Angeklagten freigesprochen (JF 42/24). Eine Begründung für dieses Urteil haben die acht Geschworenen wie üblich nicht genannt. Damit folgte die Jury der Verteidigung des US-Luftwaffensoldaten, die darauf plädiert hatte, im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden: Es gebe keine Beweise dafür, daß Grant H. der Täter sei. Die Militärstaatsanwältin dagegen hatte ihn für schuldig befunden, einen damals 28jährigen Deutschen erstochen zu haben, als dieser am Rande des Volksfestes im Streit mit einem anderen US-Soldaten kämpfte. Zeugen hatten im Prozeß widersprüchliche Angaben gemacht. Erschwerend kam hinzu, daß alle Beteiligten in der Tatnacht alkoholisiert waren. Nachweisbar hatten beide amerikanischen Soldaten Blut des Opfers an ihrer Kleidung. Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch (CDU) äußerte sein Mitgefühl für die Familie des Opfers, „die sich Antworten erhofft hatte, die in dem Urteil jetzt nicht gegeben wurden“. Der Prozeß fand vor einem amerikanischen Militärgericht statt, weil die deutsche Justiz in solchen Fällen üblicherweise nicht von dem ihr laut Nato-Truppenstatut zustehenden Recht auf Erstzuständigkeit Gebrauch macht. (pf)




Neuer Höchstwert bei Mitgliederzahl der AfD

BERLIN. Die AfD hat mit insgesamt 49.324 Mitgliedern einen neuen Höchststand erzielt. Das teilte Bundesschatzmeister Carsten Hütter der JUNGEN FREIHEIT mit. Die Zahl ist damit seit Januar 2023 um 68,4 Prozent gestiegen. Damals waren 29.296 Menschen in der AfD. Hinzu kommen aktuell auch noch 1.384 sogenannte Förderer, die zwar einen Mitgliedsbeitrag bezahlen, aber formal nicht in der AfD sind. „Diese Menschen verzichten meist auf eine Mitgliedschaft und die damit verbundenen Rechte, weil sie berufliche Nachteile befürchten, wenn bekannt wird, daß sie offiziell in unserer Partei sind“, sagte Hütter. Darüber hinaus haben derzeit 8.000 Interessenten Anträge ausgefüllt, über die noch nicht entschieden sei. „Das liegt an unserer Satzung, die eine intensive Prüfung verlangt“, erklärte der Schatzmeister. Zunächst gebe es ein persönliches Gespräch des Kreisvorstandes mit dem Interessenten. Danach könnten bei vorläufig erfolgter Aufnahme sowohl der Landes- als auch der Bundesvorstand noch ihr Veto einlegen. „In sechs Wochen werden wir die magische Zahl von 50.000 AfD-Mitgliedern erreichen“, prognostizierte Hütter. Wegen des großen Ansturms dauere ein Aufnahmeverfahren rund zwei Monate. „Geschätzt fünf bis sechs Prozent müssen wir ablehnen.“ Laut der internen Statistik seien 79 Prozent der Mitglieder männlich, 21 Prozent weiblich. Mit 63 Prozent sind die meisten Parteigänger zwischen 35 und 65 Jahre alt. Zwölf Prozent sind unter 35 und 25 Prozent über 65 Jahre alt. (fh)