© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/24 / 11. Oktober 2024

Filmkritik / Viel Lärm um Nixi
Amüsantes Lustspiel
Werner Olles

Die lebenslustige Nixi (Jenny Jugo), Tochter des wohlhabenden Fabrikanten Barkas (Hans Leibelt), ist seit fünf Jahren mit ihrem Langzeitverlobten Mäcki Fiori (André Mattoni) zusammen. Als sie sich mit ihm zerstreitet, nimmt sie die Gelegenheit wahr und gibt ihm seinen Verlobungsring zurück. Auf der Heimfahrt hat sie eine Autopanne, doch zum Glück kommt ihr ein junger Mann (Albert Matterstock) zu Hilfe, von dem sie nicht ahnt, daß er der neue Polizeipräfekt Roland von Gabriel ist. Während ihr Vater erbost ist, daß sie sich von Mäcki getrennt hat, und auf der Eheschließung mit ihm besteht, lügt Nixi ihrem Vater vor, daß sie schwanger von jemand anderem sei und bezichtigt Roland als ihren „Verführer“. Den will der alte Barkas jetzt ausfindig machen, um ihn zur Ehe mit seiner Tochter zu zwingen. Im Polizeipräsidium trifft er auf den angeblichen Schurken, der zu seinem Erstaunen sofort bereit ist, Nixi zu heiraten.

Nun jedoch stellt sich seine Tochter quer und erklärt, daß sie nicht die geringste Absicht habe, diesen Herrn zu heiraten. Klammheimlich verläßt sie ihr Elternhaus und sucht sich eine Stellung in der Gärtnerei eines Gemüsehändlers (Theodor Danegger). Vater Barkas hat inzwischen Roland beauftragt, seine verschwundene Tochter zu suchen. Tatsächlich findet er sie auch, doch Nixi zeigt überhaupt keine Neigung, gerettet zu werden. Sie weigert sich, Roland zu folgen. Doch läßt dieser nicht locker und folgt ihr auf Schritt und Tritt. Während dieser abenteuerlichen Verfolgung beginnt Nixi, sich in ihn zu verlieben, und ist am Ende schließlich doch bereit, Frau von Gabriel zu werden …

Erich Engels Komödie „Viel Lärm um Nixi“ (1942), ein Wortspiel, das auf Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ hinweist, wurde in römischen Filmstudios gedreht, galt jedoch infolge eines deutsch-italienischen Abkommens ausschließlich als deutsche Produktion. Bei der italienischen Fassung führte zwar Erich Engel auch die Regie, von den deutschen Schauspielern übernahm jedoch nur Jenny Jugo erneut ihre Rolle. Die deutsche Version erhielt die NS-staatliche Auszeichnung „künstlerisch wertvoll“. Als unbeschwerte Lustspielunterhaltung mit malerischen Außenaufnahmen ist „Viel Lärm um Nixi“ eine überwiegend sehr ökonomisch inszenierte heitere Liebeskomödie mit einer hübschen Prise Selbstironie gewürzt, die auf billige Gags verzichtet.

DVD: Viel Lärm um Nixi. International Cine Archiv 2024, Laufzeit etwa, 94 Minuten