© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/24 / 11. Oktober 2024

Meldungen

Jugendliche wegen Terrorverdachts angeklagt 

DÜSSELDORF. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage gegen drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts auf die Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags erhoben. Der Gruppe wird eine „schwere staatsgefährdende Gewalttat“ vorgeworfen, wie eine Sprecherin des Landgerichts der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Ein Prozeßtermin steht bislang noch aus. Konkret verantworten müssen sich zwei Mädchen aus Düsseldorf und Iserlohn sowie ein Junge aus Lippstadt. Sie waren damals 15 und 16 Jahre alt. Den Fall eines weiteren Verdächtigen aus Baden-Württemberg hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart übernommen. Die Heranwachsenden sitzen bereits seit März vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Bei einer Hausdurchsuchung bei der Verdächtigen Wiam S. hatte die Polizei eine Machete und einen Dolch gefunden. Auch ihr Vater Tijani S. ist den Behörden als IS-Sympathisant bekannt. Über ihre mutmaßlichen Terrorpläne tauschten sich die Jugendlichen per Chatnachrichten im Messengerdienst Telegram aus. Sie sollen dabei Kirchen, Synagogen, Gerichtssäle, Bahnhöfe und Polizeireviere ins Visier genommen haben. (zit)




Hilfe für Schulen im Umgang mit Islamismus 

NEUSS. Nachdem es an einer Neusser Gesamtschule im vergangenen Jahr zur Bildung einer „Scharia-Polizei“ unter Schülern kam, haben Vertreter von Schulen, Schülern, Eltern, Polizei und Extremismus-Experten klare Richtlinien vom Land Nord-rhein-Westfalen im Umgang mit solchen Vorfällen gefordert. Während eines von der Landesregierung abgehaltenen Runden Tisches zum Thema „Extremistische Agitation“ äußerten die Teilnehmer entsprechende Vorschläge, wie dpa und WDR berichten. So sei etwa um klare und einheitliche Regeln in bezug auf Gebetsräume gebeten worden. Anfragen nach gesonderten Gebetsräumen seien von Schülern besonders häufig geäußert worden. Die Vertreter verwiesen dabei auf das Bundesland Schleswig-Holstein, wo es zum Umgang mit Islamismus Handlungsanleitungen für Schulleitungen und Lehrer gebe. Zudem einigte sich der Runde Tisch darauf, daß das nordrhein-westfälische Präventionsprogramm gegen Extremismus, „Wegweiser“, künftig Lehrer schulen soll. Auch soll den Schulen Informationsmaterial für Präventions- und Aufklärungsarbeit zur Verfügung gestellt werden. 2023 soll eine Gruppe muslimischer Schüler an der Schule versucht haben, ihre Mitschüler zum Befolgen der islamischen Scharia zu zwingen. In einem „schleichenden Prozeß“ hätten drei Oberstufenschüler versucht, andere auf subtile Art und Weise zu manipulieren, um etwa Geschlechtertrennung herzustellen, berichtete ein Referent für Krisenmanagement des Schulministeriums. Mehrere Schüler hätten daraufhin Interesse an einer strengeren Auslegung des Islams bekundet. Die Schulleitung schaltete daraufhin die Polizei und Sozialarbeiter ein. (lb)