© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/24 / 04. Oktober 2024

Haltungsnote
Ein ganzer Kerl
Gil Barkei

Er ist nicht nur ein Mann wie ein Baum, er heißt auch so. Schauspieler Henning Baum war schon „Der letzte Bulle“, „Götz von Berlichingen“ und „Der König von Palma“. Groß, blond, stark, gilt er als Frauenschwarm – in einer manisch „diversen“ Zeit, in der die Kombination auch gern mal als toxisch männlich oder als noch „Böseres“ verunglimpft wird. 

Dabei sind Ausschweifungen, rote Teppiche und Promi-Partys gar nicht sein Ding, wie Baum der Bild am Sonntag erzählt. „Wir Schauspieler führen ein total unstetes und unregelmäßiges Leben“, sagt der 52jährige aus Essen. „Wir wissen nie, was als nächstes kommt, und wenn ich nicht das hätte, was man Gottvertrauen nennt, könnte ich diesen Job wohl nicht machen.“ Der mehrfache Vater betont: „Mein Glaube ist mein stärkster Muskel.“ Ohne ihn könnte er den „seltsamen Beruf des Schauspielers gar nicht ausführen und aushalten“. Außerdem: „Wer jemals die Matthäus-Passion von Bach gehört hat, den möchte ich fragen: Wer könnte da nicht an Gott glauben?“ 

Daneben sei Beständigkeit wichtig. „Ich weiß ganz sicher, daß mir eine gleichmäßige Routine im Alltag guttut“, stellt Baum fest. „Gleichmäßiges Aufstehen, Zubettgehen, Einnehmen der Mahlzeiten, die Rhythmen, wann ich trainiere, wann ich ruhe. Das ist für mich schon wichtig.“ Ein Gegenmodell zu den schnellebigen Klatschspalten und ihren Protagonisten.