Die deutsche Art des Reisens – im Truppentransporter“ (Arno Schmidt) scheint wieder modern. Zumindest einen Vorgeschmack darauf will der linke Publizist Jörg Kronauer in den „historisch neuen Dimensionen“ von Nato-Manövern in Osteuropa und im Umfeld Chinas erkennen (Konkret, 9/2024). Erst im Frühjahr führte die Nato mit „Steadfast Defender“ ihre größtes Manöver seit Ende des Kalten Krieges durch. Zwischen Nordnorwegen und dem Baltikum, wo die Bundeswehr, die wieder „weltkriegsfähig?“ werden soll, stark engagiert ist, fanden schon vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs laufend größere und kleinere Manöver statt, wobei ein Schwerpunkt auf der Sicherung Gotlands lag: „Wer diese schwedische Insel kontrolliert, kontrolliert die Ostsee“, blockiert sowohl die russische Exklave Kaliningrad als auch Sankt Petersburg. Das Szenario eines drohenden dritten Weltkrieges scheine sich in ähnlichen Manövern in Fernost abzuzeichnen, wo die Nato probt, zunehmend mit deutscher Beteiligung, den Ausgriff von Chinas Flotte in den Pazifik zu verhindern. Seit 2003 fanden 1.113 US-Militärmanöver mit asiatischen Staaten statt, die alle letztlich der Einhegung Chinas dienten. Dessen militärische Aktivitäten beschränkten sich hingegen auf nur 130 Manöver mit anderen Ländern Asiens. (ob) www.konkret-magazin.de