Kanzlerkandidatur: Weidel soll für AfD ins Rennen
BERLIN. Die AfD-Spitze hat entschieden, die Parteivorsitzende Alice Weidel bei der kommenden Bundestagswahl als Kanzlerkandidatin aufzustellen. Darauf einigten sich Weidel und der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla am Mittwoch in einem persönlichen Gespräch, wie die Partei bestätigte. Chrupalla soll Weidel Anfang Dezember dem Bundesvorstand als Kandidatin vorschlagen. Am 7. Dezember will die Partei „die Landessprecher und Anfang 2025 den Konvent der Partei in den Entscheidungsprozeß“ einbeziehen, teilte die AfD mit. Im März kommenden Jahres soll der Vorschlag dem Bundesparteitag „geschlossen zur Abstimmung“ vorgelegt werden. Bei den vergangenen beiden Bundestagswahlen war Weidel jeweils als Spitzenkandidatin und Teil eines Zweierteams angetreten: gemeinsam mit dem damaligen AfD-Bundessprecher Alexander Gauland im Jahr 2017 und gemeinsam mit Chrupalla im Jahr 2021. Weidel wäre die erste Person, die von der Partei als Kanzlerkandidatin aufgestellt wird. Bundesweit steht die Partei in den Umfragen bei derzeit etwa 19 Prozent. In einer vom Umfrageinstitut Insa ermittelten Rangliste der Beliebtheit stand Weidel im September vor Robert Habeck, der für die Grünen als Kanzlerkandidat antreten will. (lb)
Dutzende Brücken in Deutschland baufällig
BERLIN. Bauexperten haben mit Blick auf den Straßenverkehr in der Bundesrepublik Alarm geschlagen. Den Zustand von 43 Autobahnbrücken mit einer Länge von mindestens 50 Metern befand die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken als „ungenügend“, wie aus einer Analyse hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Konkret bedeutete das Mängel bei der Standsicherheit, der Verkehrssicherheit oder beidem. Teils seien die genannten Aspekte erheblich beeinträchtigt, teils gar nicht mehr gegeben. Insgesamt hatten die Bauexperten 3.786 Autobahnbrücken unter die Lupe genommen. 1.382 davon stellen sie das Zeugnis „noch ausreichend“ aus, 378 hingegen bescheinigten sie, „nicht ausreichend“ zu sein. Die bei der Analyse am schlechtesten bewerteten Brücken stehen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen. „Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, daß das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden“, insistierte der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft, Marco Götze. Das Bauwerk in der sächsischen Landeshauptstadt war am 11. September zusammengebrochen. Der Grund dafür war offenbar eine Korrosion von Stahlteilen. Der Brücken-Tüv hatte dem eingestürzten Teil der Carolabrücke bereits 2013 den Zustand „unzureichend“ bescheinigt. Die Politik sowie die deutsche Autobahngesellschaft müßten nun handeln, forderte Götze. In Nordrhein-Westfalen mußte zuletzt eine Autobahnbrücke gesperrt und abgerissen werden, nachdem ernsthafte Mängel festgestellt wurden. Der insgesamt 435 Meter lange Bau in der Nähe von Lüdenscheid wurde 2023 kontrolliert gesprengt. Nun soll die Brücke neu gebaut werden. Bereits 2022 hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine Sanierungsoffensive in Sachen Brücken angekündigt. Damals war die Rede von bis zu 4.000 reparaturbedürftigen Bauwerken, die entweder schon instandgesetzt werden oder noch darauf warten. Der Bund versprach, die Mittel dafür schrittweise von 4,5 Milliarden auf 5,7 Milliarden Euro jährlich bis 2026 zu erhöhen.(zit/fw)