BASF verschärft seine Sparbemühungen, VW wird massiv schrumpfen, und zig Großunternehmen wie Continental oder ZF Friedrichshaften legen Sparprogramme auf. Selten war die Stimmung so schlecht. Da die Investitionen auf breiter Front zusammengestrichen werden, ist kaum Wachstum zu erwarten, im Gegenteil: De-Industrialisierung, Dekarbonisierung, De-Growth sind angesagt.
Diese sind aber nicht nur schädlich für Arbeitsplätze, Einkommen und Wohlstand. Denn verlorene Jobs, überschuldete Unternehmen und der Mangel an Perspektiven wird, das zeigt die Wirtschaftsgeschichte, Verzweiflung, gar Suizide nach sich ziehen. Doch auch davon abgesehen sind die großen DAX-Unternehmen nur die Spitze des Eisbergs. Denn sie ziehen ja viele Zulieferer mit in den Abgrund; die Wirtschaft an den gerupften Standorten wird leiden, weil zahlungskräftige Nachfrage fehlt. Während es die großen Unternehmer in die Schlagzeilen schaffen, während sie sogar mit steuer- oder schuldenfinanzierten öffentlichen Hilfen rechnen können, gehen die „Kleinen“ zumeist leer aus.
Doch auch Subventionen wirken nicht mehr. Selbst zehn Milliarden Euro sind zu wenig, um Intel zum Fabrikbau in Magdeburg zu motivieren. Die Idee, die Marktwirtschaft in eine Art Marktsozialismus mit staatlich orchestrierter Umgestaltung der Produktionsstruktur zu transformieren, liegt schon jetzt in Trümmern.
Prof. Dr. Reiner Osbild ist Ökonom und Ordinarius an der Hochschule Emden/Leer.