Niederländische ING-Bank droht Klima-Ignoranten
AMSTERDAM. Der niederländische Finanzdienstleister ING Groep will keine Firmen mehr finanzieren, die ihre Klimabilanz nicht verbesserten. Als „systemrelevante Bank“ habe man sich das Ziel gesetzt, „eine führende Rolle bei der Beschleunigung des kohlenstoffarmen Übergangs zu übernehmen“, erklärte Vorstandschef Steven van Rijswijk im ING-Bericht „Climate Progress Update 2024“. Bei Bankkunden, die nicht in der Lage oder nicht willens seien, Fortschritte zu machen, würden strengere Kreditbedingungen angewendet oder deren Finanzierung ganz eingestellt. „Die globalen Durchschnittstemperaturen sind inzwischen so hoch wie nie zuvor“, behauptete der 54jährige Bankmanager. Um das „1,5°C-Ziel“ der Uno noch zu erreichen, müßten die Treibhausgas-Emissionen (CO₂, Methan) schneller verringert werden: „Jeder Bruchteil eines Grades zählt.“ Mit dem Programm „ESG.X“ habe man die Daten und Klimapläne von ING-Großkunden 2.000 analysiert. Neue Finanzierungen für Öl- und Gasfirmen, die weiterhin neue Felder erschließen, würden eingestellt. Nach 2025 gebe es auch kein Geld für neue LNG-Exportterminals mehr. Die ING Groep, die 2008/09 mit Staatsmilliarden gerettet wurde, entstand 1991 aus der Fusion des privaten Versicherers NN und der staatlichen Postbank. (fis)
www.ing.com/Newsroom/News
Mehr Atemwegsinfekte, aber keine erneute Corona-Welle
FRANKFURT. Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen lag laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) Mitte September mit 5,8 Millionen Fällen auf höherem Niveau als üblich (ARE-Wochenbericht 37/24). „Man kriegt Atemwegserkrankungen nicht nur einmal im Leben, sondern immer wieder“, erklärte Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Uniklinikum Frankfurt, in einem dpa-Gespräch. Die Immunität, die durch eine Infektion oder eine Impfung entstehe, nehme mit der Zeit ab. Haupterreger seien derzeit Rhinoviren (20 Prozent) und Sars-CoV-2 (16 Prozent). Bei Corona dominiere derzeit der Omikron-Abkömmling JN.1 mit der Sublinie KP.3.1.1: „Im Grunde ist es wie letztes Jahr, nur die Varianten und Buchstaben heißen anders“, so die Medizinprofessorin. Das mutierte Virus sei ansteckender, mache aber nicht kränker: „Da gibt es im Moment keine Hinweise drauf.“ (fis)
edoc.rki.de/handle/176904/12227
Biodiversitätsinitiative in der Schweiz klar abgelehnt
BERN. Die Schweizer haben am 22. September die von grün-woken Parteien, Stiftungen und Vereinen unterstützte Biodiversitätsinitiative mit 63 Prozent Nein-Stimmen klar abgelehnt. Nur in Basel-Stadt und in Genf fand die Volksinitiative „Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft“, die 30 Prozent der Landesfläche der Landwirtschaft entzogen hätte, eine Mehrheit. „Die Stimmbevölkerung hat offensichtlich genug von grüner Besserwisserei“, erklärte die rechte Schweizerische Volkspartei (SVP). „Jedes Jahr kommen rund 100.000 Personen zusätzlich in unser Land. In Wahrheit ist die maßlose Zuwanderung und die damit verbundene Zubetonierung der Landschaft die größte Gefahr für unsere Natur.“ (fis)
biodiversitaetsinitiative-nein.ch
Erkenntnis
„Es ist manchmal wirklich wichtig, ein Querdenker zu sein, vor allem in der Tech-Branche. Viele Visionäre stellen die richtigen Fragen und haben Lust, etwas zu verändern. Als Innovatoren schaffen sie dann Werte. Der Glaube, daß das Silicon Valley links ist, war schon immer ein großes Mißverständnis: Die politische Richtschnur der Tech-Bros ist ihr Eigeninteresse. Was auch immer ihnen hilft, den nächsten Dollar zu verdienen, wird unterstützt.“
Kara Swisher, Mitgründerin des US-Technologieblogs Recode und Vox-Media-Podcasterin