© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/24 / 27. September 2024

Australiens höhere Hürden für Gaststudenten aus China
Die stille Invasion eindämmen

Vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatten sich 530.000 Gaststudenten an Australiens Hochschulen eingeschrieben, davon kamen 160.000 aus der Volksrepublik China. Förderten konservativ-marktliberale Regierungen diesen seit 2000 angeschwollenen Zustrom, weil er den Hochschulen Milliarden in die Kassen spülte – allein 2019, auf dem Höhepunkt des Booms, 21 Milliarden Euro –, will die seit 2022 amtierende Labour-Regierung ihn nun begrenzen. Ab 1. Juli 2024 müssen Gaststudenten 990 statt 440 Euro Einreisegebühr zahlen, mindestens 18.500 Euro Erspartes und für ihr Studentenvisum gute Englischkenntnisse nachweisen. Diese Kursänderung richtet sich primär gegen chinesische Studenten, vor deren „stiller Invasion“ eine Studie des Ethik-Professors Clive Hamilton (Melbourne) schon 2018 warnte und die seitdem als „5. Kolonne Pekings“ wahrgenommen werden (Deutsche Universitätszeitung, 8/2024). Für Hamilton ist die Einflußnahme Chinas auf demokratische Institutionen „ein enormes Problem“. Einerseits wegen der beobachteten Internetspionage, andererseits wegen der innerchinesischen Konflikte, die die Wissenschaftsfreiheit bedrohten. Regimekritische Gaststudenten leben in einer „Atmosphäre der Angst“, würden von regimetreuen Kommilitonen bedroht und körperlich angegriffen. (dg)  www.duz.de