Literaturwissenschaftler Fredric Jameson gestorben
WASHINGTON. Der US-amerikanische Philosoph Fredric Jameson ist im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Killingworth,Connecticut, gestorben. Der New York Times zufolge bestätigte seine Tochter den Todesfall, ohne eine Ursache zu nennen. Jameson, der 1959 bei dem Literaturwissenschaftler Erich Auerbach über das Werk von Jean-Paul Sartre promovierte, lehrte in Harvard und Yale, bevor er 1985 an die Duke University in Durham, North Carolina, wechselte, wo er bis zuletzt unterrichtete. Der aus einem Ärztehaushalt stammende Jameson beschäftigte sich zeitlebens mit dem westlichen Marxismus, den er auf einer Europareise nach dem Studium kennenlernte. Mit Arbeiten wie „The Political Unconscious“ oder „The Antinomies of Realism“ – für die er 2014 den Truman-Capote- Preis für Literaturkritik erhielt – machte er zeitgenössische deutsche und französische Philosophie in den Vereinigten Staaten bekannt. Außerdem setzte er sich kritisch mit dem Postmodernismus auseinander, dem er mit „Postmodernism, or, the Cultural Logic of Late Capitalism“ und „The Ancients and the Postmoderns“ gleich mehrere Analysen widmete. „Jamesons Einfluß reichte über seine Bücher hinaus“, teilte die Duke University in einer Kondolenzbotschaft mit. Mit seiner Lehre habe er Akademiker aus aller Welt angezogen und eine bemerkenswerte Anzahl von Dissertationen betreut. „Seine ehemaligen Studenten blieben auch nach dem Abschluß in Duke mit ihm in Kontakt. Viele von ihnen sind heute weltweit führende Literaturwissenschaftler.“ (fw)
https://today.duke.edu
Schauspiel-Preis für Rohde, Bär, Krol und Lohmeyer
ESSEN. Die Schauspieler Dietmar Bär, Joachim Krol, Peter Lohmeyer und Armin Rohde erhalten gemeinsam den Preis der Essener Brost-Stiftung. Alle vier hatten am Schauspielhaus Bochum zu Beginn der 1980er Jahre ihre Ausbildung absolviert. Sie bekommen die Auszeichnung, weil sie sich in zahllosen Filmen und Theateraufführungen „in die Herzen der Zuschauer gespielt“ hätten und dabei zum „Exportschlager des Ruhrgebiets“ geworden seien. Die Übergabe findet am 18. November im Schauspielhaus Bochum statt, wo diese vier Künstler zum ersten Mal seit 1984 wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, auf der für sie alles begann. Der Preis ist in diesem Jahr mit insgesamt 100.000 Euro dotiert, die die Preisträger an gemeinnützige Institutionen ihrer Wahl in der Region spenden. (JF)
https://broststiftung.ruhr/
Mario Adorf für sein Lebenswerk ausgezeichnet
KÖLN. Der Schauspieler Mario Adorf hat für sein Lebenswerk den Deutschen Fernsehpreis bekommen. Mit der Auszeichnung werde ein „einzigartiger Künstler“ geehrt, der mit seiner „immer wieder überwältigenden darstellerischen Kraft die Schauspielkunst im deutschsprachigen Raum und weit darüber hinaus nachhaltig geprägt“ habe, teilten die Stifter des Fernsehpreises (ARD, Deutsche Telekom, RTL, ZDF und Sat.1) am Montag dieser Woche mit. Der 94jährige sei eine „Ikone der Schauspielkunst“. Zuletzt war Adorf in der Filmkomödie „Alte Bande“ zu sehen. (tha)
www.deutscher-fernsehpreis.de