„KI ermöglicht, viel bessere Cyberangriffe zu führen“
TORONTO. Der englische Psychologe Geoffrey Hinton hat erneut vor den Gefahren der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) und „Konversationsrobotern wie ChatGPT“ gewarnt. „Kein Unternehmen, weder Google noch Microsoft, hält Technologien zurück, auch wenn sie eigentlich unverantwortbar und unkontrollierbar sind“, erklärte der emeritierte Informatikprofessor von der University of Toronto im Spiegel (39/24). „Millionen Arbeitsplätze können abgeschafft, Wahlen durch massenweise gefälschte Videos kompromittiert werden. Durch diese Art von KI wird es möglich, viel bessere Cyberangriffe zu führen und hocheffiziente, fiese Viren zur biologischen Kriegsführung zu entwickeln“, erläuterte der langjährige frühere Google-Vizepräsident. „Die Mächte dieser Welt, USA, Rußland, China, Großbritannien und Israel, werden KI auch nutzen, um autonome, tödliche Waffensysteme zu entwickeln.“ Moderne KI sei der menschlichen Intelligenz schon heute in vielen Bereichen weit überlegen: „Die eine KI kann etwa den einen Teil des Internets lernen, eine andere KI einen anderen. Am Ende teilen sie einfach ihr Wissen“, so Hinton. „Es gibt einen riesigen Wettbewerb unter den Techkonzernen. Und einen riesigen Wettbewerb zwischen den Regierungen. Da wird niemand die Notbremse ziehen.“ (fis)
www.cs.toronto.edu/~hinton
Deutsche Energiewende kostete 696 Milliarden Euro
ÅLESUND. Die deutsche „Energiewende“ hat zwischen 2002 und 2022 volkswirtschaftliche Kosten von 696,5 Milliarden Euro verursacht. Das geht aus einer Analyse des norwegischen Energieexperten Jan Emblemsvåg hervor (International Journal of Sustainable Energy 1/24). Die Summe setze sich aus den nominalen Gesamtausgaben von 387 Milliarden Euro und damit verbundenen Subventionen von 309,5 Milliarden Euro zusammen. Damit hätten sich die deutschen „Klimagasemissionen“ im Untersuchungszeitraum um 25 Prozent reduziert, so der Professor von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU). Hätte Deutschland hingegen auf den Atomausstieg verzichtet und gleichzeitig in neue Kernkraftwerke investiert, wären die Emissionen noch deutlich mehr gesunken und die Energiewendekosten hätten um 332 Milliarden Euro niedriger gelegen. (fis)
ntnu.edu/employees/jan.emblemsvag
Dampfzugfahrten beim „Tag der Schiene 2024“
BERLIN. Unsichere Bahnhöfe, Verspätungen, verpaßte Anschlüsse, Zugausfälle, überfüllte Waggons, defekte Toiletten und Klimaanlagen – die Deutsche Bahn schreckt ihre Fahrgäste immer mehr ab. Um das Image der Eisenbahn zu verbessern, veranstaltet der Verein Allianz pro Schiene mit Partnern vom 20. bis 22. September den bundesweiten „Tag der Schiene 2024“. Neben Bahnhofsfesten und Tagen der offenen Tür gibt es auch sehenswerte Sonderveranstaltungen: So gibt es Dampfzugfahrten zwischen Donauwörth und Nördlingen, das „Rhön-Zügle“ verkehrt zwischen Fladungen und Mellrichstadt, die Schwäbische Waldbahn fährt rund um Stuttgart, und vom Bahnbetriebswerk Schöneweide startet ein Dampfzug mit historischen Wagen zu Rundfahrten durch Berlin. (fis)
tag-der-schiene.de/#events
Erkenntnis
„Die allermeisten Kläranlagen sind nicht in der Lage, Chemikalien in nennenswertem Umfang zurückzuhalten. So landet vieles früher oder später in einem Fluß. Wir müssen viel schneller werden beim Ausbau der vierten Reinigungsstufe, damit auch Substanzen wie Medikamentenrückstände sowie Wasch- und Körperpflegemittel stärker zurückgehalten werden.“
Peter Haase, Leiter der Abteilung Fluß- und Auenökologie der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt/Main