© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/24 / 20. September 2024

Frisch gepresst

Vatikanum II. Der Philosoph, Vorsitzende des Freundeskreises der Una Voce e.V., München, und Redakteur der römisch-katholischen Zeitschrift Einsicht, Eberhard Heller, geht in seiner Sammlung kritischer Aufsätze mit den durch das II. Vatikanum angestoßenen revolutionären Entwicklungen innerhalb der Kirche hart ins Gericht. Nicht nur wurde durch die sogenannte „Neue Meßordnung“, dem „Novus Ordo Missae“ (NOM), den Gläubigen durch häretische Fehlentwicklungen schwerer Schaden zugefügt, sondern die Kirche wurde auch ihrer von Christus gestifteten Botschaft nicht mehr gerecht und bereitet so den Boden für folgenschwere gesellschaftliche Abartigkeiten in den Bereichen der Familie, der Kultur und Politik. In über 240 Artikeln, die der Autor in seiner fast fünfzigjährigen Tätigkeit als Redakteur verfaßte, geht es um die Auseinandersetzung mit dem Traditionalismus, dessen innere Logik nicht über die Ablehnung der „neuen“ Messe und des Modernismus hinausgeht, und der eine klare sedisvakantistische Position verwirft. Darüber hinaus werden Themen wie die verlogene modernistische Position in der Abtreibungsfrage und der Homoehe, die Bedrohung durch den Islam und die Freimaurerei, die Problematik des inneren katholischen Widerstands und des Lebens in der Diaspora diskutiert. (W.O.)

Eberhard Heller: Am Ende der Nacht thront Gottes Wort. Eine Auseinandersetzung mit den Beschlüssen des II. Vatikanums. Gerhard Hess Verlag, Uhingen 2024, broschiert, 396 Seiten. 24,80 Euro




Geistliche Gesänge. Als Gegenmittel gegen Reizüberflutung und Fremdbestimmung und Beitrag zu einer „Kultur der Stille“ möchte der evangelische Theologe Christian Ottemann sein Liederbuch der besonderen Art verstanden wissen. Unter dem Titel „Christus geht uns voraus in jenen Garten“ hat der Gemeindepastor i. R. 125 Lieder seines Glaubens herausgebracht, eine Sammlung von geistlichen Gesängen vornehmlich der ökumenischen Bruderschaft von Taizé, zu denen der Autor selbst die deutschen Texte verfaßte. In einem zweiten Teil gibt es zu jedem der Lieder, die durchnumeriert sind wie im klassischen Evangelischen Kirchengesangbuch, Erläuterungen zu Herkunft und Entstehung, in denen auch Platz ist für Anekdotisches. So berichtet Ottemann beispielsweise im Kommentar zum Lied mit der Nummer 1, die dem Buch seinen Titel gab, von den Gepflogenheiten in der Missionsbruderschaft Koinonia während seines Theologiestudium am Missionsseminar Hermannsburg bei Celle. Die persönlichen Erinnerungen sind das Salz in der Suppe dieses sehr persönlichen Gesangbuches. (DM)

Christian Ottemann: „Christus geht uns voraus in jenen Garten …“ Lieder meines Glaubens. Gesellschaft für Innere und Äußere Mission Abt. Freimund Verlag, Neuendettelsau 2024, broschiert, 220 Seiten, 19,50 Euro