© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/24 / 20. September 2024

Erneutes Trump-Attentat
Aus Worten werden Taten
Georg Menz

Noch sind viele Fragen bezüglich der Motive und Hintergründe des Attentatsversuches von Mar-a-Lago im unklaren, es schält sich aber das Bild eines fanatisierten Trump-Hassers heraus, der ein diffuses politisches Weltbild hat. Möglicherweise hat Ryan Wesley Routh psychische Störungen; geklärt ist dies nicht.

Deutlich wird: Die erhitzte Stimmung in den USA treibt labile Zeitgenossen zur Gewalt, und trotz der beständigen linksliberalen Erzählungen, denenzufolge von Trump und seinen Anhängern Gewaltpotential ausgehe, verhält es sich in der Praxis meist umgekehrt. Von den Schüssen 2017 auf den republikanischen Kongreßabgeordneten Steve Scalise hin zu den Antifa-Unruhen 2022 bis zu „Black Lives Matter“: politische Gewalt in den USA geht keineswegs vorwiegend von rechts aus. 

Ein gefährlicher konzeptioneller wie rhetorischer Aspekt, der zur Verrohung der politischen Sitten beiträgt, ist das Insistieren auf dem Alleinvertretungsanspruch der wahren Demokratie. So wie sich deutsche Politiker  Vertreter der „demokratischen Parteien“ unter Ausgrenzung der AfD aufplustern, so spielt die Kandidatin der Demokratischen Partei Kamala Harris mit dem Feuer, wenn sie dreist auf ihrer Facebook-Seite behauptet, im November stünde „die Demokratie auf dem Wahlschein“. Die lineare Fortschreibung der Oba-ma-Ära, die 2016 angehalten wurde, kann 2024 ganz beendet werden. Davor graut der linken meinungsprägenden US-Elite, und deshalb wählen sie immer wieder harte Worte, die reelle Taten nach sich ziehen.