Der in zwei Teile „Essays“ und „Rezensionen“ gegliederte Band versammelt Beiträge, die in den Jahren 2022 bis 2024 in diversen rechten Zeitungen, Zeitschriften und Internetblogs erschienene sind, darunter auch unveröffentlichte Texte. Olles, den Lesern dieser Zeitung kein Unbekannter, schildert in einem sehr interessanten Vorwort seinen Weg von der Neuen Linken der 1970er Jahre hin zum Konservatismus oder um es treffender zu sagen zur „Neuen Rechten“. Er macht deutlich, wo die Grundsteine seines politischen Denkens gelegt wurden. Eine Odyssee, die bereichernd, aber auch schmerzhaft war.
In den Essays legt der Autor dar, daß die Völker europäischer Abstammung noch nie einer solchen Vielzahl von Tragödien ausgesetzt waren und fortdauernd noch sind. Inzwischen muß man von Katastrophen sprechen, die sich ständig verstärken, die erstaunlich parallel verlaufen und in Wechselwirkungen stehen. Zu nennen sind der Verfall der Ökosysteme und Erschütterungen durch klimatische Veränderungen; die Erschöpfung der fossilen Energien sowie aller Ressourcen der weltweiten Bodenschätze; die heftige Offensive islamischer Kulturüberflutung des gesamten europäischen Kulturkreises durch unkontrollierte Zuwanderung; Transgenderaktivitäten gegen den Willen der Menschen mit dem Ziel, fundamentale und vitale Werte überall im Westen zu zerstören. Auf den Weg gebracht durch den herrschenden links-grünen Globalismus.
Im Beitrag „Die Revolution ist anders! – Festung Europa – Remigration – Ethnopluralismus“ geht Olles auf das Denken des Vaters der Neuen Rechten, Guillaume Faye, verstorben 2019, ein und erläutert dessen Alternativen für einen einigen europäischen Widerstand gegen den herrschenden Mainstream. Daher auch der Titel des Buches „Wofür wir kämpfen“, wie schon Faye eines seiner Bücher überschrieben hat. Ihm ist der Band gewidmet.
Die Beiträge „Überlegungen zur Metaphysik des Krieges“ und „Ich bin das russische Volk“ widmet er der russischen Philosophin und Aktivistin Darya Dugina, die im Sommer 2022 bei einem Anschlag in Rußland ermordet wurde. Auch werden die Theorien des marxistischen Denkers Diego Fusaro zum „Sozialpatriotismus“ in den beschriebenen metapolitischen Widerstand eingeordnet. Diesen Sozialpatriotismus fordert er überhaupt als ein Thema ein, dem man sich innerhalb der Rechten mehr wirdmen müsse. Hier scheut Olles nicht, seine Kritik anzusetzen: „Mit vollem Recht spreche ich daher heute von der alten Neuen Rechten, die sich weitgehend überlebt hat und langsam Platz machen sollte für etwas ‘echtes Neues’“. Olles argumentiert in all diesen Texten fundiert und tiefgründig.
Werner Olles: Wofür wir kämpfen! Essays und Rezensionen zur Europäischen Wiedergeburt. Lindenbaum Verlag, Beltheim-Schnellbach 2024, broschiert, 180 Seiten, 19,80 Euro