© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/24 / 05. Juli 2024

Meldungen

Rundfunkbeitrag: Einnahmen auf Rekordhoch

BERLIN. Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sind 2023 auf den neuen Rekordwert von 9,02 Milliarden Euro geklettert. Das sind noch einmal 455 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und entspricht einem Plus von 5,3 Prozent, wie der Beitragsservice bekanntgab. Und die Öffentlich-Rechtlichen hoffen auf weitere Einnahmen, die sich aus Mahn- oder Vollstreckungsstufen des Beitragsservice gegen GEZ-Verweigerer ergeben könnten. Insgesamt war ihre Zahl Ende 2023 auf knapp vier Millionen Haushalte angewachsen. Die neuen Rekordeinnahmen sind auch auf einen bundesweiten Meldedatenabgleich zurückzuführen, den der Beitragsservice mit den Einwohnermeldeämtern Ende 2022 durchführte. Dazu verschickte die frühere GEZ mehr als vier Millionen Briefe an 2,8 Millionen private Adressen, um zu überprüfen, ob diese Haushalte den Beitrag zahlen müssen. Ergebnis: Die Gesellschaft spürte 900.000 Haushalte auf, die sie dann zur Kasse bat. Diese mußten auch rückwirkend Beiträge nachzahlen. Daher verbergen sich hinter der aktuellen Summe auch sogenannte Einmal-Effekte. Der Beitragsservice nennt diese Ausforschung „Beitragsgerechtigkeit“: Je mehr Haushalte für ARD, ZDF und Deutschlandradio zahlen, desto „gerechter“ sei dies für alle. Tatsächlich beschert dieses Vorgehen vor allem dem ÖRR deutlich mehr Einnahmen. Erstmals müssen nun mehr als 40 Millionen Haushalte die Zwangsgebühr entrichten. Hinzu kommen sieben Millionen gewerbliche Zahler – so daß mehr als 47 Millionen die Berichterstattung des ÖRR finanzieren. Wegen der Einmal-Effekte im vergangenen Jahr rechnet der Beitragsservice für 2024 mit weniger als neun Milliarden Euro Einnahmen. Bürgergeld-Empfänger und Asylbewerber sind grundsätzlich von der Beitragspflicht befreit. Trotz der Rekordeinnahmen soll der Rundfunkbeitrag ab 2025 um 58 Cent auf dann 18,94 Euro steigen. Mehrere Bundesländer wollen zwar ihre Zustimmung verweigern. Aber zuletzt hatte das Bundesverfassungsgericht solche Ablehnungen für nichtig erklärt. (fh)




Katrin Vernau zur neuen WDR-Intendantin gewählt

KÖLN. Die derzeit noch amtierende WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau wurde vergangene Woche zur neuen WDR-Intendantin gewählt. Im Rundfunkrat der Anstalt setzte sie sich mit 36 Stimmen gegen ihren letzten Mitbewerber Helge Fuhst durch. Im ersten Wahlgang waren zuvor Programmdirektor Jörg Schönenborn und ZDF-Journalist Elmar Theveßen ausgeschieden. 2025 tritt die 51jährige damit die Nachfolger von Tom Buhrow an. Vor einem Jahr hatte sich Vernau als dauerhafte neue Intendantin des RBB beworben, verlor jedoch gegen Ulrike Demmer. Im Zuge des RBB-Skandals hatte Vernau nach dem Abgang von Patricia Schlesinger als Interims-Chefin beim RBB fungiert. (gb)



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„Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe.“

Loriot