© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/24 / 05. Juli 2024

Meldungen

Barbara Honigmann erhält Friedrich-Schiller-Preis 

STUTTGART. Die Schriftstellerin Barbara Honigmann erhält den mit 40.000 Euro dotierten Friedrich-Schiller-Preis 2024 des Landes Baden-Württemberg. Kunststaatssekretär Arne Braun würdigte die Autorin als  „eine Chronistin ihrer Zeit und eine Dichterin der Freiheit“. Sie zeichne „in feinsinniger Sprache ein sehr persönliches und berührendes Bild des deutsch-jüdischen Lebens zwischen Exil, Spionage und Kulturelite der DDR“. Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren. In zwei Romanen beschreibe sie die wechselvolle Lebensgeschichte ihrer Eltern, die nach dem Krieg in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands zurückkehren, „um ihre kommunistischen Ideale zu leben“. 1984 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Straßburg, wo sie noch heute lebt. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums in Stuttgart bekommt Barbara Honigmann die Auszeichnung im Herbst im Deutschen Literaturarchiv in Marbach überreicht. Der Friedrich-Schiller-Preis wird alle zwei Jahre an deutschsprachige Literaten verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Max Frisch, Golo Mann, Friedrich Dürrenmatt, Christa Wolf, Peter Handke, Botho Strauß, Rainald Goetz und Julia Franck. (tha)

 www.baden-wuerttemberg.de




Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben 

KLAGENFURT. Der Schriftsteller Tijan Sila hat den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis erhalten. Er setzte sich vergangenen Sonntag beim Vorlesewettbewerb im österreichischen Klagenfurt gegen 13 Mitbewerber durch. Seinem Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ handelt von Kriegserfahrungen, die Menschen im Bosnien-Krieg gemacht haben. Sila wurde 1981 in Sarajewo geboren. Während des Krieges flüchtete seine Familie 1994 nach Deutschland. In Heidelberg studierte er Germanistik und Anglistik. 2017 erschien sein autobiographischer Debütroman „Tierchen unlimited“. Die Jury des Bachmann-Preises lobte Silas Roman-Fragment für seine „Mischung aus Pointiertheit, Tragikomik und Melancholie“. (tha)

 https://bachmannpreis.orf.at




Historiker Karl Schlögel bekommt Auszeichnung 

KLAGENFURT. Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel (76) bekommt den Gerda-Henkel-Preis. Zur Begründung hieß es aus der Jury, Schlögel habe nicht nur das Verständnis der neueren Geschichte Rußlands, der Sowjetunion und des östlichen Europa wesentlich geprägt. Der Publizist habe auch ein eigenes Genre des historischen Erzählens begründet. Schlögel zeige „auf eindrückliche Weise, daß historische Urteilskraft und stetige kritische Selbstreflexion unerläßlich sind, wenn wir die Konflikte der Gegenwart angemessen verstehen wollen“, erklärte die Historikerin und Jury-Chefin Barbara Stollberg-Rilinger. Der aus Schwaben stammende Schlögel lehrte in Konstanz und an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Der Gerda-Henkel-Preis wird alle zwei Jahre für besondere Forschungsleistungen vergeben und ist mit 100.000 Euro dotiert. Schlögel bekommt den Preis am 25. November in Düsseldorf überreicht. (tha)

 www.gerda-henkel-stiftung.de/preis